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Mittwoch
13.04.2005

Tessiner Politiker wehren sich gegen die Entscheidung von Festivaldirektorin Irene Bignardi den umstrittenen Film «Submission» des ermordeten niederländischen Regisseurs Theo Van Gogh nicht am Filmfestival Locarno zu zeigen. Der Tessiner Staatsrat Marco Borradori (Lega) sagte dem Tessiner Radio RSI am Mittwochabend, er würde Van Goghs Film gerne in Locarno sehen. Es sei bitter, wenn man aus Angst vor Attentaten oder Ausschreitungen auf eine Aufführung verzichte.

Borradori schlug vor, den Streifen nicht vor 7000 Zuschauern auf der Piazza Grande, sondern in einem Kinosaal zu zeigen. Dazu solle man eine Diskussionsrunde mit Vertretern des Islam veranstalten: «Das wäre ein Zeichen grosser Freiheit», sagte Borradori. Bignardi hatte als einen der Gründe für das Nichtzeigen angeführt, die Verleihfirma habe den 11-minütigen Streifen vom Markt genommen. Laut Angaben der RSI sei es aber ein Kinderspiel, den Streifen aus dem Internet herunterzuladen. Auch der Tessiner Lokalpolitiker Giorgio Ghiringhelli verwies in einem Communiqué auf einschlägige Seiten im Web, auf denen der Film problemlos angeschaut und kopiert werden kann (Submission). Siehe auch «Submission» wird am Filmfestival Locarno nicht gezeigt