Die Tessiner SP will der Lega-Zeitung «il Mattino» ans Portemonnaie. Sie stört sich daran, dass staatlich kontrollierte Firmen wie der Energieproduzent AIL und das Kasino von Lugano teure Inserate in der Gratiszeitung schalten. In einer am Dienstag eingereichten Interpellation fordern sechs SP-Grossräte die Tessiner Regierung auf, juristische Instrumente zu schaffen, um solche Ausgaben zu verhindern.
Vor allem im Fall der Luganeser Elektrizitätswerke AIL, die eine Monopolstellung innehätten, sei es nicht nachvollziehbar, weshalb die Firma regelmässig Inserate im «Mattino della domenica» schalte. Böse Zungen könnten einwenden, dass es wohl daran liegen möge, dass der Luganeser Stadtrat und Lega-Präsident Giuliano Bignasca VR-Mitglied bei der privatisierten AIL ist.
Eben dieser Bignasca benutzt das Gratisblatt jeden Sonntag für seine verbalen Attacken. Zuletzt nahm er Stadträtin Giovanna Masoni Brenni (FDP) ins Visier. Er forderte Masoni auf, einen Teil des städtischen Kulturzentrums mit Geldern der Masoni-Familienstiftung zu bezahlen. Masoni machte daraufhin öffentlich, dass Bignascas Polemiken von der AIL und dem Kasino mit 200 000 Franken pro Jahr unterstützt werden.
Dienstag
29.01.2008