Drei Preise, ein Sieger: Der Prix Suisse der SRG-SSR-Radios in den drei Kategorien Feature, Hörspiel und Musik ging dieses Jahr an Radio svizzera di lingua italiana (RSI). Ausgezeichnet wurden die Sendungen «Home, sussurri e grida» von Rete Uno sowie «La Belle Epoque della Banda Bonnot» und «I tre Porcellini» von Rete Due. In «Home, sussurri e grida» berichten der Journalist Marco Horat und der Regisseur Mino Müller über die stockend erzählten Erfahrungen von randständigen Jugendlichen an der Peripherie von Lugano. Besonders angetan waren die Jurymitglieder vom meisterhaften Umgang mit den Techniken der Radiogestaltung und der ausgezeichneten Regie. «Das Werk beweist einmal mehr, dass auch eine schmucklose Darstellung dem Radiopublikum ein Hörerlebnis erster Güte bescheren kann», heisst es in einer Mitteilung der SRG vom Mittwoch.
Bei «La Belle Epoque della Banda Bonnot», die von Francesca Giorzi produziert wurde, zeichnete die Jury insbesondere Drehbuch und Regie (Claudio Laiso und Lara Persia) aus, welche die französische Ambiance jener Zeit äusserst treffend wiedergeben würden. Die Sendung «I tre porcellini» («Die drei Schweinchen») von Franco Cesarini wurde nach dem Vorbild von «Peter und der Wolf» von Prokofjew gestaltet und richtet sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche. «Die hoch stehende technische Qualität und Professionalität ist das Verdienst von Amateurmusikern», heisst es in der Mitteilung.
Lobende Erwähnung verdiene ferner RSR - Espace 2 für «Le Piano apprivoisé», eine klassische Sendung, die sich durch eine perfekte Regie auszeichne. Mit «Histoire infime» habe Blaise Angel, Produzent der Sendung «Journal infime», in der Kategorie «Neue Formate» eine im besten Sinn innovative Radiosprache gefunden. Ausgangspunkt ist ein Telefongespräch, dessen Inhalt zum Teil aus der Sicht des Teilnehmers, zum Teil aus der Sicht des Erzählers dargestellt wird. Die Jury lobte die «ausgezeichnete Regieleistung, welche Telefoninterview und Studiodarstellung zu einem eigenständigen Ganzen verbindet und die herkömmlichen Syntaxregeln ausser Kraft setzt» und den Preisträger für den «Mut, wahrhaft neue Wege zu gehen».
Mittwoch
14.04.2004