Die Associazione Ticinese dei Giornalisti (ATG-impressum), das Syndikat Schweizer Medienschaffende (SSM) und die Medien- und Kommunikationsgewerkschaft Syndicom haben zum Amtbeginn des Tessiner Kantonsparlamentes ein Manifest zur Qualität des Journalismus vorgelegt. «Die Opposition gegen ungerechte Kritik an den Medien, radikale Kürzungen in zahlreichen Redaktionen und fehlende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Medienschaffende ist geeinter denn je», schreiben sie in einer gemeinsamen Mitteilung. «Wir wollen einen kompetenten, unabhängigen und glaubwürdigen Journalismus!», so der Apell. Die Verbände verpflichten sich mit dem Manifest, «in Zusammenarbeit mit den öffentlichen und privaten Körperschaften, der Zivilgesellschaft und insbesondere den entsprechenden Berufsverbänden praktische Lösungen zu suchen».
Der Forderungskatalog umfasst mehrere Punkte bezüglich der Ausbildung von Journalisten, deren Aufgaben im Redaktionsalltag oder der Transparenz, die in der Medienbranche nicht gerade neu sind. Die drei Verbände verlangen unter anderem, dass der Nachwuchs aufgrund der Motivation und nicht allein aufgrund der kommunikativen Fähigkeiten erfolgt, dass die Ausbildungspläne alle Wissensbereiche und nicht nur die Kommunikationswissenschaften umfassen oder dass den technischen Berufen mehr Respekt gezollt und Journalistinnen nicht zugleich auch Fotografen, Filmemacherinnen, Monteure und Grafikerinnen sein sollten.
Im Manifest verlangen die Verbände ausserdem, das Ziele und Mittel der journalistischen Tätigkeit offengelegt werden, dass das Recht der Redaktionen respektiert wird, sich über Medienmitteilungen an die Leserschaft zu wenden, oder dass Journalisten in die Diskussion über die Blattlinie eingebunden werden.