Der ehemalige Tessiner Radiomoderator Sergio Savoia ist zu Unrecht von der RTSI entlassen worden. Das Tessiner Radio und Fernsehen (RTSI) muss Savoia eine Entschädigung von 55 000 Franken zahlen. Das entschied das Tessiner Bezirksgericht im Appellationsverfahren. Wegen Pornokonsums am Arbeitsplatz wurde dem Radiomann von RTSI im Jahr 2001 fristlos gekündigt. Noch ist nicht klar, ob das Urteil vor dem Bundesgericht angefochten wird.
Der Fall reiche ins Jahr 2001 zurück und sei für das Unternehmen «substanziell schon seit langem erledigt», gab RTSI in einer Mitteilung vom Mittwoch bekannt. Das 21-seitige Urteil des Appellationsgerichtes habe RTSI zur Kenntnis genommen. Kommentare würden unter anderem aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine abgegeben, schwadroniert der Sender in einer Mitteilung.
Savoia wurde vom Arbeitgeber vorgeworfen, er habe während seiner Arbeitszeit übermässig viele pornografische Internetseiten besucht. Savoia bestritt nicht, einschlägige Seiten angeklickt zu haben, wohl aber das ihm vorgeworfene Ausmass. Mit der Begründung, eine satirisch-kritische Internetsendung vorzubereiten, hatte er Zugang zu Seiten bekommen, die für andere Mitarbeiter der RTSI durch einen Filter gesperrt waren.
Der 44-jährige Savoia ist heute als Geschäftsführer einer Umweltorganisation tätig und er vertritt die Grünen im Tessiner Kantonsparlament.
Mittwoch
09.07.2008