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Dienstag
28.10.2008

Der Streit um die TV-Rechte des Sonntagabendspiels der Serie A beschäftigt nun auch die italienische Regierung. Der Abgeordnete Marco Reguzzoni fordert das Wirtschaftsministerium in Rom in einer parlamentarischen Anfrage zum Handeln auf. Nach Auffassung des langjährigen Präsidenten der norditalienischen Region Varese ist es ungerechtfertigt, dass das Fernsehen der italienischsprachigen Schweiz (TSI) am Sonntagabend keine Bilder des Spitzenspiels aus Italien mehr senden darf.

Der Sender Sky hat der TSI das entsprechende Signal am 19. Oktober abgestellt und auf seine Exklusivrechte gepocht. Diese seien gefährdet, da die TSI auch im italienischen Grenzgebiet empfangbar sei, argumentieren die Verantwortlichen von Sky. Reguzzoni schreibt mit Verweis auf ein Gutachten der Swisscom, dass die TSI sämtliche Normen respektiere. Falls auf italienischem Territorium allenfalls einige Signalverstärker aufgestellt worden seien, dann könne man dies nicht der TSI in die Schuhe schieben.

Reguzzoni fordert deshalb eine Intervention des italienischen Wirtschaftsministeriums. Es gehe nicht zuletzt darum, die italienischsprachige Minderheit im Ausland zu schützen, schreibt er in seiner am Dienstag veröffentlichten parlamentarischen Anfrage.

Die TSI hat in dieser Saison zwei Spiele aus der Serie A live übertragen. Vor allem das Mailänder Derby zwischen Milan und Inter erwies sich mit knapp 40 000 TV-Zuschauern respektive einem Marktanteil von 29,8 Prozent als Quotenhit. Die Übertragungsrechte für die Schweiz hatte die TSI von der in Lugano ansässigen Vermarktungsfirma Heikon SA übernommen - zu einem Schnäppchenpreis, wie die Verantwortlichen der TSI versicherten.