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Dienstag
16.08.2005

Die Schweizer Behörden haben es vorgemacht, jetzt will die malaysische Regierung bis Ende dieses Jahres alle Mobiltelefone registrieren lassen. Befürchtet wird, dass anonyme Wertkarten-Handys von Terrororganisationen zur Verständigung und zum Zünden von Bomben benützt werden, berichtet die BBC laut dem Branchendienst Pressetext Austria. «Der Grund für diese Aktion ist die Sicherheit. Es ist sehr gefährlich, dass Terroristen Bomben von Handys aus zünden können», sagte der malaysische Kommunikationsminister Lim Keng Yaik. Bei 14 Millionen Wertkartenhandy-Besitzern von insgesamt 16 Millionen Mobiltelefonierern in Malaysia wird die Registrierung kein leichtes Unterfangen. «Viele Gastarbeiter, die keine fixe Adresse haben, nutzen Prepaid-Handys», so Keng Yaik. Ein Teil der Gastarbeiter lebt im Dschungel bei den Fabriken oder auf Baustellen, und die malaysische Regierung hat nicht die besten Erfahrungen im Durchführen von Regelungen. Von Bürgerrechtsgruppen wird kein Widerstand gegen die Registrierung erwartet. Laut BBC haben diese dringendere Anliegen.

In den vergangenen Jahren wurden in Malaysia einige Male unbestätigte Gerüchte per SMS verbreitet. 2002 sind die Bewohner eines Dorfes geflohen, nachdem sie per Handy-Textnachricht erfahren hatten, dass sich Kopfjäger dem Dorf nähern. Im Januar 2005, nur wenige Wochen nach der Tsunami-Katastrophe, sind tausende Menschen aus ihren Häusern geflohen, nachdem sie per SMS vor einer weiteren Flutwelle gewarnt worden waren. Die Polizei geht davon aus, dass in beiden Fällen Räuberbanden hinter den Nachrichten steckten, die die verlassenen Dörfer plündern wollten. Um den unkontrollierten SMS Einhalt zu gebieten, werden SIM-Karten künftig nur mehr gegen Vorlage eines Ausweises oder eines Passworts verkauft. Besitzer von Prepaid-Handys müssen sich registrieren, wenn ihr Guthaben aufgebraucht ist und sie eine neue Wertkarte kaufen.