An der Spitze der Nachrichtenthemen im deutschen Fernsehen lagen im Juli die Terroranschläge von London und der beginnende Bundestagswahlkampf mit der Vorstellung der Parteiprogramme. Mit zahlreichen Beiträgen zur Vertrauensfrage/Neuwahl und zur möglichen Mehrwertsteuererhöhung rangierten weitere wahlkampfbezogene Themen unter den 10 wichtigsten Nachrichtenfeldern des Monats. Das Problem Terrorismus fand mit der Berichterstattung über die Bombenattentate in Irak und Ägypten sowie über Fragen der Sicherheit in Deutschland ebenfalls weiteren Niederschlag in der Liste der ersten 10 Themen, wie der Fachinformationsdienst Politikerscreen.de am Freitag berichtet.
Politik rangierte im Themenprofil von «Tagesschau» (ARD) und «Heute» (ZDF) mit 51% der Sendezeit (entspricht rund 8 Minuten pro Ausgabe) bzw. mit 40% (8 Minuten) ganz oben. Bei «RTL aktuell» und «Sat.1 News» war der Politikanteil mit 29% (6 Minuten) bzw. 32% (6 Minuten) deutlich niedriger, jedoch höher als in den Vormonaten, weil diese beiden Sendungen über die zwei politischen Schwerpunkte Terrorismus und Wahlkampf ähnlich ausführlich berichteten wie die öffentlich-rechtlichen Nachrichten. Auch in den «Tagesthemen» und im «Heute-Journal», den beiden öffentlich-rechtlichen Nachrichtenmagazinen, stand Politik im Juli mit 47% (12 Minuten pro Ausgabe) bzw. 48% (13 Minuten) erneut an erster Stelle. Danach folgte die Wirtschaftsberichterstattung mit 10% (2 Minuten) bei den «Tagesthemen» und 13% (3 Minuten) beim «Heute-Journal».
Mit dem InfoMonitor untersucht das IFEM Institut für empirische Medienforschung, Köln, im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission die wichtigsten Nachrichtenangebote im deutschen Fernsehen. Berücksichtigt sind folgende Sendungen: «Tagesschau» (20 Uhr), «Heute» (19 Uhr), «RTL aktuell» (18.45 Uhr), «Sat.1 News» (18.30 Uhr), «Tagesthemen» und «Heute-Journal». Die Sendungen werden täglich aufgezeichnet und die Themen aller Beiträge nach Inhalt, Ereignis, Sendedauer, Häufigkeit und Platzierung analysiert.
Freitag
12.08.2005