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Mittwoch
20.02.2008

Mit dem Antrag vom Dienstag, die Konzession für das umkämpfte TV-Gebiet Zürich-Nordostschweiz an Tele Top und nicht an den Tamedia-Sender TeleZüri zu vergeben, hat der Schaffhauser Regierungsrat für eine grosse Überraschung in der Zürcher Medienszene gesorgt. Vor allem der Zürcher Tamedia-Konzern war am Mittwoch arg düpiert. «Wir glauben nach wie vor, dass wir das bessere Konzept haben, und wir geben den Kampf nicht verloren», sagte der für dieses Thema zuständige Tamedia-Jurist Andreas Meili. Während er Tele Top als «Chronisten-TV» bezeichnete, lobte er TeleZüri als «journalistischen Sender», der ein zukunftsgerichtetes Konzept habe.

Ob Bundesrat Moritz Leuenberger in einigen Monaten dem Tamedia-Sender den definitiven Zuschlag erteilen wird, ist im Moment indes ungewiss. Andreas Meili sagte gegenüber dem Klein Report, er sei «sehr gespannt», welche Wünsche die Kantonsregierungen des Thurgaus und von Zürich vorbringen werden. Nach der Verstimmung, die im Herbst 2005 die Umstände des Kaufs der «Thurgauer Zeitung» durch die Tamedia in Frauenfeld ausgelöst hatten, kann das Zürcher Konzept jedenfalls nicht auf grosse Sympathien zählen. Darum setzt Meili stark auf die Karte Zürich: «Wir wollen ein Fernsehen aus dem Zentrum der grössten Schweizer Wirtschafts- und Kulturmetropole machen und die Regionen in den Programmfenstern berücksichtigen», wirbt er für TeleZüri.

Und falls der Entscheid trotzdem gegen TeleZüri ausfallen sollte? «Einen solchen Entscheid würden wir anfechten, da wir ihn nicht verstehen könnten», kündet Andreas Meili resolut an. «Der Markt ist zu klein für zwei Sender», sagt er, «und wir müssten den TeleZüri-Betrieb hinterfragen.» - Mehr dazu: Schaffhauser Regierung spricht sich für Tele Top aus