Hugo Chávez, Venezuelas linkspopulistischer Präsident, will vornehmlich aus venezolanischen Geldquellen ein lateinamerikanisches Satellitenfernsehen Telesur schaffen, das «die Mediendiktatur der grossen internationalen Networks brechen soll», wie «Die Welt» am Dienstag berichtete. Im Juli soll mit der Ausstrahlung begonnen werden. Der aus Uruguay stammende Journalist und künftige Telesur-Direktor Aram Aharonian (59) kündigte «Dokumentarfilme über die Bewegung der Landlosen in Brasilien, über die indianischen Bewegungen in den Andenländer und über die Probleme der Globalisierung» an. Alberto Federico Ravell, Nachrichtendirektor des Privatsenders Globovision, fürchtet, dass Telesur zu einer «Propaganda-Maschine von Chávez wird». Chávez hatte im Dezember 2004 per Gesetz die Grundlage für eine weitere Zurückdrängung der privaten Fernsehkanäle geschaffen, bis dahin die wichtigste Stütze der Opposition.
Dienstag
17.05.2005