Die Gewerkschaft Verdi hat den Arbeitskampf bei der Deutschen Telekom ausgeweitet. Insgesamt hätten sich am Mittwoch rund 25 000 Menschen an Streiks und Protesten beteiligt, teilte Verdi mit. Dem Streikaufruf seien bundesweit 16 000 Beschäftigte gefolgt. Gleichzeitig habe es Demonstrationen und Kundgebungen an acht Standorten gegeben. Für Donnerstag erwartet die Gewerkschaft bundesweit rund 15 000 Teilnehmer. Die Zeit für einen Kompromiss zwischen Telekom und Verdi wird knapp. Eine Einigung ist aber weiter nicht in Sicht. Bislang ist kein neuer Verhandlungstermin vereinbart.
Die Telekom will auch ohne Einigung mit der Gewerkschaft 50 000 Mitarbeiter der Festnetzsparte T-Com in drei konzerneigene Gesellschaften überführen. Dort sollen sie länger arbeiten und weniger verdienen als bislang. Den Betroffenen sollen bis Ende Mai Tarifverträge anderer Unternehmensbereiche angeboten werden. Verdi drohte für diesen Fall bereits damit, dass der Arbeitskampf ausgeweitet werden und sich der Konflikt über das ganze Jahr hinziehen könnte. Die Gewerkschaft will die Gespräche erst wieder aufnehmen, wenn die Telekom ein deutlich verbessertes Angebot vorlegt.
Verdi kann die Ausgliederung nicht verhindern, will durch den Streik aber zumindest bessere Beschäftigungsbedingungen erzielen als bislang angeboten. Die Telekom erklärte ihre Gesprächsbereitschaft. Basis soll aber der letzte Vorschlag sein, den Verdi zurückgewiesen hat. Er sah eine 38-Stunden-Woche bei einer Gehaltskürzung um 9 Prozent vor. Im Gegenzug sollte ein Verzicht auf Kündigungen bis Ende 2011 und auf den Verkauf der Gesellschaften bis Ende 2010 gelten.
Mittwoch
23.05.2007