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Montag
29.11.2004

Die Telekom Austria (TA) steht in exklusiven Übernahmeverhandlungen mit dem bulgarischen Mobilfunkanbieter MobilTel. Darauf hat sich die TA nach eigenen Angaben vom Montag in einer Grundsatzvereinbarung mit den Aktionären von MobilTel geeinigt. Die Kauf-Option würde Telekom Austria das alleinige Recht geben, im späteren Verlauf des Jahres 2005 das gesamte Kapital des bulgarischen Mobilfunkers für etwa 1,6 Mrd. Euro zu erwerben, schreibt Telekom Austria. Ein Teil des Preises wäre ergebnisabhängig. Im Falle der Ausübung der Kauf-Option will die TA die Akquisition der bulgarischen MobilTel vor allem aus dem Cash Flow finanzieren. TA beabsichtige keine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der potenziellen Akquisition und werde mit dem momentan laufenden Aktienrückkaufsprogramm fortfahren, erklärte das österreichische Unternehmen am Montag weiter.

Ende Juni hatte MobilTel ungefähr 2,75 Millionen Kunden und ist somit mit einem Marktanteil auf Kundenbasis von ungefähr 67% der grösste Mobilfunkbetreiber in Bulgarien. Zwischen Juni 2003 und Juni 2004 verzeichnete MobilTel auf Proforma-Basis Umsätze in Höhe von ungefähr 455 Mio. Euro und ein Ebitda von etwa 290 Mio. Euro. MobilTel gehört einem Konsortium von österreichischen und internationalen Finanzinvestoren. 40% wurden von sieben Investmentgesellschaften um ABN Amro Capital, Citigroup und CVP gekauft. Die restlichen Anteile gehören zu 40% dem österreichischen Geschäftsmann Martin Schlaff, je 10% halten der Industrielle und frühere ÖVP-Obmann Josef Taus und der Berater Herbert Cordt.

Die TA ist mit einem Gruppenumsatz von 3,9 Mrd. Euro und 13 900 Mitarbeitern (per Ende 2003) das führende Telekommunikationsunternehmen Österreichs. Der TA-Verwaltungsrat hatte erst am Donnerstag vergangener Woche grünes Licht für Verhandlungen über eine MobilTel-Übernahme gegeben. - Mehr dazu: Telekom Austria gut aufgestellt, Telekom Austria mit deutlichem Ergebnisplus und Swisscom/Telekom Austria: Bundesrat Merz nicht unglücklich