Der italienische Justizminister Clemente Mastella plant strengere Vorschriften für Telefonüberwachungen und hohe Strafen für die Veröffentlichung von Abhörprotokollen. Dies als Konsequenz aus dem Fall des Prinzen Vittorio Emanuele von Savoyen. Der Sohn des letzten italienischen Königs steht wegen Korruption und Ausbeutung Prostituierter vor Gericht. Die italienische Presse hatte in den letzten Tagen hemmungslos die Abschriften abgehörter Telefongespräche des Prinzen veröffentlicht. Auch im Fall des Manipulationsskandals im italienischen Fussball haben die Medien wochenlang Telefongespräche veröffentlicht.
Die Opposition um Silvio Berlusconi ist mit Mastellas Plänen einverstanden. «Was dieser Tage mit den veröffentlichten Telefongesprächen geschehen ist, ist skandalös», kommentierte Berlusconi. Berlusconis Mitte-Rechts-Allianz will dem Parlament ein Gesetzprojekt vorlegen, wonach italienischen Journalisten, die Mitschriften abgehörter Telefonate veröffentlichen, Geldstrafen bis zu 5000 Euro drohen.
Dienstag
20.06.2006