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Freitag
28.05.2004

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat ein Aufsichtsverfahren gegen die Telekomfirma Econophone eingeleitet, weil gegen die Zürcher Telekomfirma beim Bakom in den letzten Wochen rund 100 Beschwerden eingegangen seien, erklärte Bakom-Sprecherin Caroline Sauser. Sie bestätigte damit einen Bericht der «Südostschweiz» vom Freitag. Das Bakom habe die Zürcher Firma mehrfach angeschrieben und eine Änderung ihrer Verkaufspraktiken verlangt, gab Sauser weiter bekannt. Da Econophone nicht angemessen reagiert habe, sei ein Aufsichtsverfahren eingeleitet worden. Darauf habe Econophone inzwischen reagiert.

Econophone ist kein Einzelfall. In der Branche wird mit harten Bandagen gekämpft. Im März seien 21 Beschwerden gegen Tiscali beim Bakom eingegangen, sagte Sauser weiter. Das Bakom forderte daraufhin Tiscali auf, Massnahmen gegen Missbräuche beim Abwerben von Kunden zu ergreifen. Tiscali habe inzwischen die notwendigen Vorkehrungen getroffen, sagte Sauser. Daher wurde von einem Aufsichtsverfahren abgesehen.

Das Bakom rät Konsumentinnen und Konsumenten, bei einem Verkaufsgespräch am Telefon sehr aufmerksam zuzuhören. Wer an keinem Wechsel interessiert sei, solle klar Nein sagen, sich auf kein weiteres Gespräch einlassen und kein Informationsmaterial bestellen. Wer trotz aller Vorsichtsmassnahmen Opfer eines telefonischen Verkaufstricks geworden sei, solle sofort beim fehlbaren Unternehmen schriftlich reklamieren und eine Kopie des Schreibens ans Bakom schicken. Das Bakom wird erst aktiv, wenn sich Kundenbeschwerden häufen.