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Sonntag
12.10.2003

Die Telecom 2003 hat am Samstag ihre Tore geöffnet: Bundespräsident Pascal Couchepin meinte in seiner Eröffnungsrede: «Die Informationstechnologien haben unseren Alltag bereichert.» Dabei spielen sie laut Couchepin auch eine wichtige demokratische Rolle. «Die Freiheit ist an den Austausch von Informationen gebunden. Auf Dauer kann man kein informiertes Volk unterdrücken», sagte er weiter. Deshalb sei es für ihn umso wichtiger, den digitalen Graben zu schliessen, der sich zwischen entwickelten Gesellschaften und den armen Ländern geöffnet hat.

Trotz einer globalen Krise, der seit 1999 zahlreiche Firmen und tausende Arbeitsplätze zum Opfer fielen, meldet der Telekommunikationssektor imposante Wachstumszahlen: Zwischen 1999 und 2003 stieg die Zahl der Festnetzanschlüsse weltweit um 7,5% auf 1,21 Milliarden. Das geht aus dem neuesten Bericht des internationalen Fernmeldevereins (UIT) hervor, der zum Auftakt der Messe präsentiert wurde. Die Zahl der Benutzer stieg um 305 Millionen. Noch beeindruckender ist die Zunahme im Bereich der Mobilfunktelefonie: In den vergangenen vier Jahren stieg die Zahl der Benutzer um ganze 28,3% pro Jahr. Heute gibt es weltweit 1,33 Milliarden Mobiltelefon-Benutzer. Auch bei den Einnahmen zeichnet der zum fünften Mal erschienene Bericht ein positives Bild: Sie stiegen um 5,5% pro Jahr. Für 2003 sollen sie 1483 Mrd. Franken betragen.

Besonders gute Wachstumsaussichten verspricht sich der UIT vom Breitbandzugang zum Internet. Hier seien die Möglichkeiten «phänomenal». Auch die Entwicklungsländer hätten ein enormes Potenzial. In China zum Beispiel würden täglich 5 Millionen neue Mobilnetz-Abonnenten gezählt. Die Telecom 2003 selber leidet aber immer noch unter der Krise des Telekommunikationssektors: Die 915 angemeldeten Aussteller erwarten nur 115 000 Besucher. Vor vier Jahren, bei der letzten Ausstellung, waren 200 000 Besucher gekommen. Ebenso fehlen einige renommierte Namen der Branche wie Alcatel, Nokia oder Siemens. Die Messe dauert bis zum 18. Oktober.