Content:

Montag
28.02.2005

TeleBärn wird am 1. März 10 Jahre alt. Seit dem Start habe der Sender seine Zuschauerzahlen mehr als verdoppelt, er schreibe aber weiter rote Zahlen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Mit einem Beitrag zum damaligen Stadtberner Taxikrieg war das Berner Regionalfernsehen am 1. März 1995 auf Sendung gegangen. 1995 erreichte der Sender mit 20 Angestellten und einem Budget von 3,3 Millionen Franken eine Tagesreichweite von rund 100 000 Zuschauern. Heute komme TeleBärn in den Kantonen Bern, Solothurn und in Deutsch-Freiburg mit rund 50 Angestellten auf eine Tagesreichweite von rund 240 000 Zuschauern. Der Sender rangiert damit hinter TeleZüri an 2. Stelle aller Schweizer Privaten.

Die Espace Media Groupe und ihre Tochter Berner Zeitung AG erwarteten als Hauptaktionäre eine finanzielle Durststrecke von rund 4 Jahren. Diese Erwartungen mussten relativiert werden: 2004 betrug der Betriebsverlust noch immer 300 000 Franken, bei einem Budget von 4,3 Millionen. In den ersten 10 Betriebsjahren häufte der Sender ein kumuliertes Defizit von 17 Millionen Franken an, wie Programmleiter Marc Friedli auf Anfrage sagte. Es bleibe eine Tatsache, dass professionelles Fernsehen in der Schweiz nicht allein aus dem Werbemarkt finanziert werden könne. Eine Befreiung aus dieser «strukturellen Misere» erhofft sich TeleBärn vom Gebührensplitting, das in der laufenden Revision des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) vorgesehen ist. Für TeleBärn erwartet Friedli aus dem Gebührentopf künftig geschätzte 2 Millionen Franken pro Jahr. Damit soll das Defizit gedeckt, aber auch ins Programm und bessere Arbeitsbedingungen investiert werden.