Die Erosion im Festnetz-Geschäft hat den schwedischen Telekommunikationskonzern Tele2 im Jahr 2007 tief in die roten Zahlen gedrückt. Mit einem Rückzug aus weiteren europäischen Festnetzmärkten will Tele2 wieder Fuss fassen. Unter dem Strich verbuchte Tele2 2006 einen Verlust von 3,740 Mrd. Schwedische Kronen (666,68 Mio. Franken), wie dem Jahresbericht des Konzerns zu entnehmen ist, der am Donnerstag in Stockholm veröffentlicht wurde. Dabei schlugen auch Goodwill-Abschreibungen aus nicht weitergeführten Tätigkeiten im Umfang von 1,5 Mrd. Kronen zu Buche. 2005 hatte Tele2 noch einen Gewinn von 2,341 Mrd. Kronen ausgewiesen.
Der Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 1,392 Mrd. Kronen, nach einem Gewinn von 3,510 Mrd. Kronen im Vorjahr. Dies ist auf zahlreiche Kundenabgänge in der Festnetz-Sparte zurückzuführen: Die Umsätze sanken hier von 30,176 Mrd. auf 25,518 Mrd. Kronen. Zulegen konnte Tele2 indes im Mobilfunk, wo die Erlöse von 14,672 Mrd. auf 19,052 Mrd. Kronen stiegen. Auch das Geschäft mit Breitbandanschlüssen legte zu. Die Umsätze erhöhten sich hier von 1,759 Mrd. auf 2,731 Mrd. Kronen. Insgesamt machte der Konzern einen Umsatz von 54,631 Mrd. (49,943 Mrd.) Kronen.
Nach früheren Angaben will sich Tele2 stärker auf Kontinentaleuropa konzentrieren und den Ausbau des Breitbandgeschäfts forcieren. Tele2 ist auch in der Schweiz im Festnetz-, Breitband- und Mobilfunkgeschäft tätig.
Donnerstag
15.02.2007