Ein Jahr nach Erhalt der 4. GSM-Lizenz startet Tele2 im zweiten Quartal 2005 mit dem ersten Citynetz in Zürich. Tele2-Kunden können in Zukunft in der Agglomeration Zürich so billig wie im Festnetz mobil telefonieren. Die Ersparnis betrage bis zu 91% pro Minute, schreibt der Telecombetreiber am Donnerstag in einer Medienmitteilung. Weitere Citynetze sind vorerst in Basel, Bern, Genf und Lausanne geplant.
Allerdings sind dem Kampfangebot des vierten Mobilfunkanbieters in der Schweiz kommerzielle Grenzen gesetzt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur sda hat Tele2-Chef Roman Schwarz «bis heute kein nationales Roaming-Abkommen» vorzuweisen.Von den drei Mobilfunkanbietern Swisscom, Sunrise und Orange habe er kein kommerzielles Angebot erhalten, sagte Schwarz. Trotzdem will Tele2 nicht mehr länger warten: «Auch ohne Roaming-Abkommen werden wir auf jeden Fall im März» mit einem Test starten. Ab April sollen Kunden in der Agglomeration Zürich angeworben werden, wie der Tele2-Chef sagte.
Citynetze sind lokale Mobilfunknetze und sollen den vorwiegend in den Agglomerationen lebenden Personen billigste mobile Gespräche ermöglichen. Laut der Medienmitteilung können Tele2-Kunden zu Festnetzpreisen, also für 2 Rappen pro Minute, auf dem Tele2-Netz mobil telefonieren - die Ersparnis betrage bis zu 54 Rappen pro Minute, und ein Festnetzanschluss sei nicht mehr nötig. Auch bei der Grundgebühr ist Tele2 mit CHF 14.90 gegenüber der bisherigen Festnetzgrundgebühr der Swisscom (Fr. 25.25) billiger. «Unser Angebot richtet sich an urbane Personen, die sich vorwiegend im Millionenzürich aufhalten und gerne mobil telefonieren», wird Roman Schwarz, Geschäftsführer von Tele2 Schweiz, in der Medienmitteilung zitiert. «Die Tarife könnten wohl ins Rutschen geraten», mutmasst Ralf Beyeler vom Internetvergleichsdienst Comparis. Die Mitbewerber würden sich überlegen müssen, ob sie nachziehen wollen.
Donnerstag
16.12.2004