Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der St. Galler Tagblatt AG, Besitzerin von Tele Ostschweiz, haben laut einer Mitteilung vom Mittwoch Sparmassnahmen beschlossen und wollen die Trägerschaft des Regionalsenders nachhaltig verbreitern. Zur Verminderung des Defizits im laufenden Jahr verschwindet das täglich 10 Minuten lange Hintergrund- und Reportage-Magazin «Zoom». Insgesamt werden 7 von 31 Stellen abgebaut. «Wir behalten die wichtigsten Sendungen Aktuell und Talk», sagte Tagblatt-Geschäftsführer Hans-Peter Klauser am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. Die ersten Kündigungen sollen bereits diesen Monat erfolgen. Für die Zukunft kündigte er den verstärkten Einsatz von Video-Journalisten an, die bisherige Zweier-Teams (Journalist/Kameramann) ersetzen sollen.
Für das laufende Jahr rechnet der Sender mit einem Defizit von zwei Millionen Franken; 2002 hatte das Minus 2,9 Millionen Franken betragen. Die Verbreiterung der Trägerschaft soll die Voraussetzungen für die weitere Existenz des Senders schaffen und die Monopolvorwürfe gegen das Ostschweizer Medienhaus entschärfen. Der Entwurf zum neuen Radio- und Fernsehgesetz sieht vor, bei der Konzessionsvergabe jene Sender zu bevorzugen, die bei vergleichbarer Programmqualität die grössere Unabhängigkeit von anderen Programmveranstaltern und Medienunternehmen aufweisen.
Mit dieser Massnahme wollen die Verantwortlichen aber auch die nötigen Mittel zur Finanzierung des Senders bis zum Fliessen des Gebührensplittings im Jahre 2005 aufbringen. Ertragssteigernd dürfte sich auswirken, hofft Geschäftsführer Klauser, dass Tele Ostschweiz ab Anfang Februar auch in den Bezirken Gaster und See (Rapperswil / Jona) zu empfangen sein wird.
Mittwoch
22.01.2003