Der Aargauer Lokal-TV-Sender Tele M1 ist «knapp» darum herumgekommen, vom Schweizer Presserat gerügt zu werden. Stein des Anstosses war eine Sendung über eine ausländische Familie mit vier Kindern, die kurz vor Weihnachten von den Behörden dazu aufgefordert worden war, das Land bis Ende Jahr zu verlassen. Im Bericht liess der Sender einen Gemeinderat mit folgender Aussage zu Wort kommen: «Die Kinder haben Straftaten begangen, machen viele Probleme in der Schule und man weiss auch, dass der Vater schwarz arbeitet und auch die Sozialhilfe betrügt.»
Nachträglich erwiesen sich diese Vorwürfe als weitgehend falsch oder aufgebauscht, weshalb Tele M1 am 10. Januar eine deutliche Berichtigung sowie eine Entschuldigung des zuständigen Gemeinderats ausstrahlte. Trotzdem bestand eine Hilfsorganisation auf der Beschwerde und machte geltend, der Sender hätte besser recherchieren und den Vorwürfen nachgehen müssen. Dies sei «knapp zu verneinen», schreibt jetzt der Presserat, da sich das Publikum wegen anderen Aussagen in der Sendung ein differenziertes Bild habe machen können. - Die Stellungnahme im Wortlaut: http://www.presserat.ch/24830.htm
Dienstag
03.03.2009