Der englische Thronfolger Prinz Charles hat vor Gericht einen Teilsieg im Streit um die Veröffentlichung seiner Tagebücher errungen. Der Oberste Gerichtshof in London untersagte der Zeitung «Mail on Sunday» am Freitag, weitere Auszüge aus Charles´ so genanntem Hongkong-Tagebuch zu drucken. Das Dokument enthält die Ansichten des Prinzen zur Übergabe der britischen Kolonie Hongkong an China 1997. Charles hatte in den bereits veröffentlichten Passagen chinesische Diplomaten als «entsetzliche alte Wachsfiguren» bezeichnet.
Nach Ansicht des Richters liegt der Abdruck nicht im Interesse der Öffentlichkeit. Das Urteil bezieht sich allerdings nur auf das Hongkong-Tagebuch. Da die Zeitung noch im Besitz von sieben weiteren Tagebüchern des Prinzen ist, soll in einer Anhörung über die mögliche Veröffentlichung dieser Dokumente entschieden werden. Ursprünglich hatte Prinz Charles auf ein einziges Urteil im Streit gehofft. Prinz Charles klagt gegen die Zeitung wegen Urheberrechtsverletzung und der Verletzung der Diskretion. Eine Anwältin der «Mail on Sunday» kündete an, in Berufung zu gehen.
Samstag
18.03.2006