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Montag
13.02.2006

Die Teheraner Zeitung «Hamschahri» hat am Montag den vor einer Woche angekündeten Karikaturen-Wettbewerb unter der Fragestellung «Wo liegt die Grenze der westlichen Meinungsfreiheit?» begonnen. Anders als zunächst angekündigt, soll der Holocaust nicht das einzige Thema sein. Teilnehmer des Wettbewerbs könnten sich unter anderem auch mit den «von den USA und Israel begangenen Verbrechen» beschäftigen, schlug das Blatt vor. Der internationale Wettbewerb, zu dem sich Teilnehmer ab sofort registrieren lassen könnten, finde in Kooperation mit dem Haus der iranischen Karikatur bis zum 5. Mai statt.

Alle eingereichten Zeichnungen würden später in einem Buch veröffentlicht, die Gewinner bekämen nicht näher genannte Preise. In der vergangenen Woche hatte die Zeitung eine Goldmünze im Wert von rund 180 Franken versprochen. Der Chefredaktor von «Hamschahri» will den Wettbewerb am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Teheran auch der Auslandpresse erläutern. «Hamschahri» ist die auflagenstärkste Zeitung Irans und befindet sich im Besitz der Stadt Teheran. Sie wurde zwei Jahre lang von Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad geleitet, als dieser noch Bürgermeister der Hauptstadt war. - Mehr dazu: Geschmacklose Retourkutsche im Karikaturen-Streit