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Montag
22.08.2011

Die Tageszeitung «taz» zeigt testweise seit zwei Wochen auf Fotos von Sportlern keine Werbung mehr und will das Experiment weiterführen. «Die Professionalisierung und Durchökonomisierung des Fussballs hat dazu geführt, dass dem Zuschauer immer mehr Werbung zugemutet wird», schrieb Sportredaktor Markus Völker vor zwei Wochen. «Alles, aber auch wirklich alles bezieht sich im Fussball auf dessen Verwertbarkeit.» Die Sportpresse mache sich mit dem Abdruck der Bilder zum Erfüllungsgehilfen der Vereine und Sponsoren.

Nun haben die «taz»-Sportredaktoren Völker und Andreas Rüttenauer in einem Interview auf dem Firmenblog bekannt gegeben, dass die Zeitung das auf zwei Wochen angelegte Experiment weiterführen will. «Wir müssen uns nicht instrumentalisieren lassen, nur damit die sogenannte Reichweite, ein Parameter der Werbewirtschaft, stimmt», so die beiden Journalisten. «Es heisst ja, dass die Zeitungen und Magazine einen Anteil von 20 Prozent an der Reichweite haben - weil sie eben brav und unentgeltlich Brustsponsoren abdrucken oder gesponserte Stadionnamen im Text nennen. Das ist doch absurd.» Es gebe kein Zurück mehr. Der Aufwand der Verpixelung sei auch nicht besonders hoch.