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Freitag
17.04.2009

Das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) hat eine Tauschbörse für Kinderpornografie mit weltweiter Auswirkung ausgehoben. Es wurden mehr als 9000 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Betroffen ist auch die Schweiz. Den Angaben des LKA vom Donnerstag zufolge beobachteten die Fahnder die Verbreitung von Filmen über diese Plattform bereits seit Mitte 2008. Dazu sei eine neuartige Software eingesetzt worden. Das von den Ermittlern in Niedersachsen entwickelte Computerprogramm ermögliche eine Überwachung rund um die Uhr.

Innerhalb von vier Monaten wurden damit allein aus Deutschland mehr als 1000 Internetanschlüsse ermittelt, über die kinderpornografische Darstellungen verbreitet wurden. Über 500 Computer, mehr als 43 000 Datenträger und annähernd 800 Festplatten wurden in Deutschland beschlagnahmt. Die Auswertung sei noch nicht abgeschlossen. In einem Fall sei der sexuelle Missbrauch von Kleinkindern in Deutschland beendet worden.

Das baden-württembergische Landeskriminalamt setzte bei den Ermittlungen auch auf die von Datenschützern heftig kritisierte Vorratsdatenspeicherung. Seit dem 1. Januar 2008 sind die Provider zur Vorratsdatenspeicherung von Internetverbindungsdaten verpflichtet. Aufgrund einer gesetzlich festgelegten Übergangszeit erfolgte die Speicherung im Wesentlichen erst zum 1. Januar dieses Jahres. Deshalb konnten in diesem Ermittlungsverfahren 377 weitere Anschlussinhaber nicht ermittelt werden, da einige Provider die Verbindungsdaten sofort nach Beendigung der Internetverbindung gelöscht hatten, wie das Landeskriminalamt weiter berichtete.