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Samstag
19.01.2008

Auch die Westschweizer Verleger sind sauer wegen der Tariferhöhungen der Post für die Zeitungszustellung per 1. Januar. Die Lokal- und Regionaltitel, deren Zustellungstarife nach wie vor vom Bund subventioniert werden, müssen einen Teuerungszuschlag von 4,4% hinnehmen. Zeitungen, deren Auflage 40 000 Exemplare übersteigt und die keine Presseförderung mehr erhalten, müssen Kostensteigerungen von teilweise über 20% verkraften, sagte Valérie Boagno, Präsidentin von Presse Suisse, an der Generalversammlung vom Freitag. Auch die Zeitungen, die nach wie vor in den Genuss der indirekten Presseförderung kommen, litten schwer unter dieser Belastung.

Die Post verteidigte am Freitag vor den Westschweizer Verlegern in Lausanne den Teuerungsausgleich und die Tariferhöhungen. Die Massnahmen seien angesichts der im Juni 2007 vom Parlament beschlossenen Senkung der indirekten Presseförderung um 50 Millionen Franken akzeptabel. Die Post habe die daraus resultierenden höheren Kosten nur teilweise auf die Verleger überwälzt, sagte Dominique Freymond, Mitglied des Post-Verwaltungsrates. Die Distributionskosten für eine Zeitung kosten heute etwa 30 Rappen, eine Briefzustellung koste einen Franken, sagte der Postmanager.

Auf die Frage, ob die Zeitungstarife damit Jahr für Jahr steigen dürften, sagte Freymond, dass auch die Konkurrenz im Postmarkt eine Rolle spiele. Die Post wolle bei der Zeitungsdistribution wettbewerbsfähig bleiben. Pro Jahr beträgt der Umsatz, den die Post mit der Zeitungszustellung erzielt, 300 Millionen Franken.