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Mittwoch
18.04.2012

Der Rechtsdienst von Tamedia ist in den letzten 20 Jahren massiv ausgebaut worden. Während damals noch zwei Personen als Schaltstelle zwischen der Firma und auswärtigen Anwälten fungierten, arbeiten heute elf Personen im Rechtsdienst. «Der Aufwand ist ziemlich stark gewachsen, was auch damit zu tun hat, dass die Tamedia vor gut zehn Jahren an die Börse ging, was viele Pflichten mit sich brachte, die der Rechtsdienst sicherzustellen hat», sagte Simon Canonica gegenüber dem Klein Report. «Zudem ist das Unternehmen gewachsen.»

Den Anteil, der für die Unterstützung in Sachen Berichterstattung anfällt, kann Canonica nicht genau beziffern. Er ist alleine für die redaktionellen Belange zuständig und hat ein 50-Prozent-Pensum - insgesamt sind für die Deutschschweiz vier Juristen mit 320 Stellenprozenten angestellt. In Lausanne arbeiten weitere drei Juristen für den Tamedia-Rechtsdienst.

Dass die rechtlichen Belange inhouse geklärt werden könnten, sei nicht nur günstiger, meint Canonica. «Angesichts der Kenntnisse des Rechtsdienstes über die Struktur und die Funktionsweise des Unternehmens ist auch die Instruktion einfacher. Gerade in kleineren Fällen ist auch der Zeitgewinn erheblich.»

Der Rechtsdienst ist aber auch heute noch die Schnittstelle zu auswärtigen Anwälten. «Nach dem neuen Anwaltsrecht kann ich als Firmenjurist die Journalisten, soweit sie und nicht das Unternehmen ein- oder angeklagt werden, vor Gericht nicht vertreten», so Canonica. «Wo besonderes, bei uns nicht vorhandenes Know-how nötig ist, macht es Sinn, weiterhin auswärtige Anwälte hinzuzuziehen, um nur eine Konstellation zu nennen.»