Der Zürcher Grossverlag Tamedia («Tages-Anzeiger» (TA), Tele Züri, Radio 24, «20 Minuten», «Facts», «Annabelle», «Schweizer Familie» usw.) will alle Anstellungsverträge einheitlich regeln und hat sich damit einen Konflikt mit der «Tages-Anzeiger»-Redaktion eingehandelt, wie Persönlich.com am Dienstag berichtete. Die noch aus den «guten Zeiten» stammenden Bestimmungen mit längeren Kündigungsfristen und Krankentaggeldern sollen gekürzt sowie die Urheberrechte der Autorinnen und Autoren pauschal auf den Verlag übertragen werden. «Die Harmonisierung der Verträge ist vernünftig», sagte TA-Chefredaktor Peter Hartmeier am Dienstag zum Klein Report, «jetzt müssen wir noch die Details regeln.» Es sei allerdings so, dass auch in Zukunft einige Besonderheiten speziell zu regeln seien. Weil sich die Zeitungslandschaft schon in der Vergangenheit stark geändert habe und in Zukunft noch viel stärker ändern werde, sei es unabdingbar, hervorragend ausgebildete und motivierte Leute an Bord zu haben, wozu entsprechende Verträge nötig seien. Er suche nicht die Konfrontation mit Änderungskündigungen, sondern wolle «eine Kultur der Überzeugung und Argumentation pflegen», sagte Hartmeier weiter.
Serge Gnos von der Mediengewerkschaft Comedia bezeichnete die Reduktion der Kündigungfristen von bisher bis zu sechs auf neu einheitlich drei Monate sowie die Reduktion der Krankentaggelder als Sozialabbau. «Es ist offensichtlich, dass der Verlag die Situation ohne Gesamtarbeitsvertrag ausnützen will. Die Gewerkschaft wolle deshalb aktiv werden und intervenieren.
Dienstag
06.09.2005