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Montag
24.01.2005

Was zu erwarten war, ist eingetroffen: Die Tamedia übernimmt «20 Minuten» schneller als geplant. «Die Tamedia-Tochter Express Zeitung AG übernimmt die verbleibenden 50,5% der 20 Minuten (Schweiz) AG vorzeitig und rückwirkend auf den 1. Januar 2005», teilte die Tamedia am Montagabend mit. Der ursprüngliche, fast 100-seitige Vertrag sah die Übernahme der verbleibenden Aktien in zwei weiteren Schritten bis Ende 2006 vor. «Nachdem die Mehrheitseigentümer der 20 Min Holding AG und Tamedia in den vergangenen 18 Monaten gemeinsam wesentliche Schritte zur Weiterentwicklung von 20 Minuten unternommen und die Strategie sowie den Businessplan für die kommenden Jahre verabschiedet haben, sind die beiden Parteien übereingekommen, die Transaktion vorzeitig zu vollziehen», heisst es weiter. Bis Ende 2004 war die Express Zeitung AG mit 49,5% beteiligt.

Neu wird Tamedia-CEO Martin Kall Verwaltungsratspräsident der 20 Minuten (Schweiz) AG. Weiter bleibt auch Christoph Tonini (Leiter Finanzen & Services) im Verwaltungsrat (VR). Neu ins Gremium gewählt wird Jürg Brauchli (Leiter Zeitungen), «dessen Bereich die Aktivitäten von 20 Minuten organisatorisch angegliedert werden.» Wie Tamedia-Sprecherin Franziska Hügli dem Klein Report präzisierte, übernimmt Brauchli den Sitz von Tamedias Rechtskonsulent Sandro Macciacchini. Die bisherigen vier Schibsted-Vertreter im Verwaltungsrat, unter anderem VR-Präsident Martino Bammatter sowie Chris Tanner, werden indessen ausscheiden. Die Gesamtleitung der 20 Minuten (Schweiz) AG bleibt unter Leitung von Geschäftsführer Rolf Bollmann.

Tamedia werde «20 Minuten» auch in Zukunft eigenständig führen. «Eine Beteiligung der Berner Zeitung AG an der Express Zeitung AG im Umfang von 17,5% ist weiterhin geplant. Der Entscheid der Rekurskommission der Wettbewerbskommission steht aber noch aus», heisst es zur möglichen Minderheitsbeteiligung der Berner Zeitung an der Gratiszeitung.