Tamedia hat im ersten Halbjahr 2005 den Umsatz um 14,3% auf 321 Mio. Franken gesteigert. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) wurde um 42,6% auf 62,1 Mio. Franken gesteigert, wobei die EBITDA-Marge nun 19,4% (Vorjahr 15,5%) beträgt. Der Konzerngewinn liegt bei 41,8 Mio. Franken. Im Vorjahr waren es 17,9 Mio. Franken. Wie Tamedia in einer Medienmitteilung vom Freitagmorgen hervorhebt, weisen erstmals alle vier Bereiche Zeitungen, Zeitschriften, Elektronische Medien und Services ein positives Betriebsergebnis (EBIT) aus. Die flüssigen Mittel haben sich von 140,3 Mio. Franken am 1. Januar auf 42 Mio. Franken am 30. Juni verringert. Für das 2. Halbjahr rechnet Tamedia «nicht mit deutlich steigenden Umsätzen». Trotzdem sollte der positive Trend beim Betriebsergebnis auch im zweiten Halbjahr anhalten, wie es weiter heisst.
Im Bereich Zeitungen stieg der Umsatz um 28,4% auf 221,8 Mio. Franken sowie das EBITDA um 40,5% auf 38,9 Mio. Franken. Die Steigerung sei auf die erstmalige Konsolidierung von «20 Minuten» und dank Umsatzzuwächsen beim Kadermarkt «Alpha» und beim «Magazin» zu Stande gekommen. Die Kosten für die Lancierung der «Car4you-Zeitung» und für die erste Regionalausgabe des «Tages-Anzeigers» konnten dank «20 Minuten», dem Kadermarkt «Alpha», dem «Magazin» und der «SonntagsZeitung» deutlich überkompensiert werden, schreibt Tamedia.
Zur Konsolidierung von «20 Minuten» heisst es im Aktionärsbrief, dass die Übernahme der verbleibenden 50,5% der 20 Minuten (Schweiz) AG, welche rückwirkend auf den 1. Januar 2005 erfolgte, Kosten von 108,6 Mio. Franken in bar verursacht hat. Davon 59,6 Mio. Franken für die übernommenen Aktien sowie 49 Mio. Franken für Darlehen und aufgelaufene Zinsen. Die Investition scheint sich gelohnt zu haben. «Der Medienumsatz stieg vor allem wegen «20 Minuten», schreibt Tamedia in der Präsentation der Halbjahreszahlen. Der Medienumsatz stieg um 19,4% auf 288,6 Mio. Franken.
Im Bereich Zeitschriften kam es zu einem Umsatzrückgang um 6% auf 44,1 Mio. Franken. Tamedia führt das unter anderem auf den Verkauf der Kinderzeitschrift «Spick» zurück. Vor allem aufgrund höherer Produktionskosten sanken EBITDA und EBIT um rund einen Drittel auf 2,5 Mio. Franken resp. 2,4 Mio. Franken. Trotz einem nach wie vor schwierigen Umfeld im Werbemarkt konnte sich der Bereich deutlich in den schwarzen Zahlen halten, wie Tamedia weiter informierte.
Gemäss Tamedia will der Medienkonzern zudem eine Ausweitung der Pendlerzeitung «20 Minuten» in die Westschweiz prüfen. Die Tamedia bleibe aber ein auf die deutschsprachige Schweiz fokussiertes Medienhaus, sagte Konzernchef Martin Kall an einer Telefonkonferenz gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Er könnte sich 10 bis 15 Verlagshäuser vorstellen, die Tamedia gerne übernehmen möchte. Kall nannte keine Namen. Das Ausland sei «kein Thema».
Freitag
26.08.2005