Die Restrukturierungsmassnahmen bei Tamedia im vergangenen Jahr haben nach Darstellung des Unternehmens gegriffen: Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 272,4% auf 103 Mio. Franken. Ebenfalls im schwarzen Bereich schloss diesmal das Konzernergebnis, wie Tamedia am Mittwoch bekannt gab: von einem Minus von 17,7 Mio. Franken im Jahre 2003 verbesserte es sich auf ein Plus von 49,8 Mio. Franken. Aus diesem Grund will der Verwaltungsrat der Tamedia fürs abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1.50 Franken ausschütten.
Das gesunde Kerngeschäft des Medienkonzerns, Printttitel, verzeichnete einen «starken Anstieg der Margen», heisst es in der Mitteilung weiter. Der Ebitda legte um 327,7% auf 55,1 Mio. Franken zu. Auf dieser Bilanzierungsstufe hätten auch die elektronischen Medien erstmals mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Der Bereich Zeitschriften schaffte laut Tamedia die Trendwende und «erreichte ein Jahr früher als erwartet auch auf Stufe Ebit schwarze Zahlen». Freilich musste der Konzern dafür einige Titel abgeben bzw. einstellen: «Der Umsatzrückgang um 7,6 Mio. Franken auf 90,3 Mio. Franken ist vor allem auf den Verkauf der Kulturzeitschrift `du` sowie die Einstellung von `annabelle wohnen` und `annabelle business` zurückzuführen», heisst es weiter.
Die jetzt publizierten Zahlen im Bereich elektronische Medien würden von der letztjährigen Publikation abweichen, da für das Geschäftsjahr 2003 ein Restatement vorgenommen worden sei. Dabei seien sowohl der Umsatz als auch der Betriebsaufwand um 5,1 Mio. Franken erhöht worden, teilte Tamedia mit. Hintergrund dieser Anpassung seien Gegengeschäfte (Medienpartnerschaften), die 2003 in diesem Umfang nicht erfasst worden seien. Insgesamt bilanzierte Tamedia im Berichtsjahr 2004 ein um 2,2% gestiegenes Volumen von 607,6 Mio. Franken. Das Eigenkapital stieg um 15,4% auf 367,7 Mio. Franken. Der Eigenfinanzierungsgrad beträgt neu 60,5%, gegenüber 53,6% im Vorjahr.
Freilich, beim Ausblick aufs laufende Jahr werden nicht eben euphorische Töne angeschlagen: «In den ersten zwei Monaten des Geschäftsjahres 2005 ist bei den kommerziellen Inseraten keine Trendwende eingetreten. Das Buchungsverhalten der Werbekunden blieb grösstenteils zurückhaltend und kurzfristig ausgerichtet», kommentierte Tamedia das erste Quartal. Nachdem «20 Minuten» im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von mehr als 60 Mio. Franken und einem nachhaltig positiven Betriebsergebnis den Durchbruch geschafft habe, werde sich dies 2005 nach der vorzeitigen Vollübernahme auch im Tamedia-Ergebnis positiv auswirken.
Im Zusammenhang mit der umfangreichen Kooperation mit der Ziegler Druck- und Verlags AG im Druck, in der Verträgerorganisation sowie im Geschäft mit Stellenanzeigen rechnet Tamedia ebenfalls mit einem Ergebnisbeitrag. Vom Inserategeschäft hingegen erwartet Tamedia im laufenden Jahr keine wesentlichen Impulse. Während die Buchungen im Kadermarkt «Alpha» weiterhin leicht anzögen, werde sich der Stellenmarkt aufgrund der nach wie vor hohen Arbeitslosenquote kaum erholen. Der Kanton Zürich zählt im gesamtschweizerischen Vergleich überproportional viele Arbeitslose.
Mittwoch
30.03.2005