Zum vierten Mal seit 2008 zeichnet die Mediengruppe Tamedia Beiträge innerhalb der eigenen Verlagsgruppe mit einem Förderpreis aus. Verliehen werden die Förderpreise vom Ausschuss der publizistischen Konferenz der Chefredaktionen unter dem Vorsitz von Verleger Pietro Supino.
Mitarbeitende oder Teams, denen im vergangenen Jahr ein anerkannter Medien- oder Journalistenpreis zugesprochen wurde, werden bei der Auswahl automatisch berücksichtigt. Für den Förderpreis 2011 haben sich drei Journalisten von «Le Matin» und des «Tages-Anzeigers» qualifiziert, wie Tamedia am Freitag mitteilte:
Preisträger Ludovic Rocchi, Redaktor bei «Le Matin», erhielt den «Prix Dumur 2010» für seine Enthüllungen im Fall Hainard, die zum Rücktritt des Neuenburger Staatsrats führten. Seit 1987 verleiht eine Jury, bestehend aus 20 Journalisten, Chefreaktoren und ehemaligen Chefredaktoren, den Journalistenpreis in der Romandie. Der Prix Dumur ist benannt nach dem ehemaligen Informationschef des Westschweizer Fernsehens.
Preisträger Michael Meier, Redaktor beim «Tages-Anzeiger», erhielt 2011 den Zürcher Journalistenpreis für sein Gesamtwerk. In den letzten 25 Jahren hat Meier für den «Tagi» in den Ressorts Inland, Ausland, Zürich, Kultur, Hintergrund und Leben geschrieben. «In seinem Fach ist er ein Kulturkritiker im besten Sinn des Wortes», heisst es in der Laudatio der Jury. Michael Meier lese die Zeichen der Zeit mit Blick in die Zukunft.
Preisträger Maurice Thiriet, ebenfalls Redaktor beim «Tages-Anzeiger», erhielt für seinen Artikel «Die eingebildete Astronautin» den Zürcher Journalistenpreis 2011 in der Kategorie Nachwuchs. Die Jury hielt fest, dass er sich nicht von forschen Aussagen habe blenden lassen, die im heutigen Medienbetrieb gerne gemacht würden. Die attraktive Geschichte einer jungen Frau aus dem Toggenburg, die es zur Nasa-Astronautin geschafft hat, haben viele bereitwillig nacherzählt. Thiriet hingegen ging der Sache auf den Grund und entlarvte die «stratosphärische» Story, lobt die Jury.
Die Förderpreise von Tamedia wurden zum vierten Mal vergeben. Die Förderung soll den individuellen Bedürfnissen der Gewinnerinnen und Gewinner Rechnung tragen und sie bei publizistischen Projekten oder einem Perspektivenwechsel unterstützen. Den Preisträgerinnen und Preisträgern werden bezahlte Arbeitszeit, finanzielle Unterstützung für eine grosse Recherche, ein Austausch mit einer anderen Redaktion im In- oder Ausland und die Möglichkeit einer Weiterbildung angeboten.