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Samstag
28.10.2006

Der Zürcher Tamedia-Verlag («Tages-Anzeiger», «Facts», «20 Minuten», Radio 24, Tele Zürich usw.) plant eine Kooperation bei der 100-Prozent-Tochter «Thurgauer-Zeitung» und beim Winterthurer «Landboten», an dem die Zürcher zu 20 Prozent beteiligt sind. Dies gibt Tamedia-CEO Martin Kall in der neuesten Ausgabe der Mitarbeiterzeitschrift «Doppelpunkt» etwas verklausuliert bekannt. «Wenn uns eine Kooperation unter Gleichen, von der auch der `Landbote` profitieren könnte, gelingen würde, wäre das grossartig», sagt er in diesem Interview zum Thema «Thurgauer-Zeitung». Von einer «vernünftigen Kooperation» könne das Blatt «inhaltlich, verlegerisch und wirtschaftlich» gewinnen, wobei der «Landbote» ein «natürlicher Partner» sei, zitiert ihn «Doppelpunkt». Dass dies mehr als leere Worte sind, macht der letzte Satz zu diesem Thema deutlich: «Diesbezüglich werden Gespräche geführt, aber es ist noch zu früh, um darüber definitiv zu berichten.»

Das sechs A4-Seiten lange Interview befasst sich mit dem gesamten Bereich der Tamedia. Insbesondere erteilt CEO Martin Kall darin einer Expansion ins Ausland für die nächsten fünf bis zehn Jahre eine Absage. Dieses Thema sei «höchstens mittel- bis langfristig denkbar», sagt er. Die Tamedia müsse sich erstens auf den Zeitungsmarkt Zürich (Stichwort Regionalisierung) konzentrieren, zweitens den Schritt über die Sprachgrenze in die Westschweiz («20 Minutes») zum Erfolg bringen und sich drittens stärker bei neuen Medien und im Online engagieren. «Hier müssen wir noch erheblich zulegen», sagt er zu diesem Thema. «Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber auf einem hervorragenden Weg - auch mit `20 Minutes` in der Romandie.»