Er sei mit dem Jahr 2003 «nicht zufrieden», sagte VR-Präsident Hans Heinrich Coninx an der Tamedia-Bilanzmedienkonferenz vom Dienstag in Zürich. Auch Konzernchef Martin Kall, der von einem «schlechten Ergebnis in schwierigem Umfeld» sprach, beklagte den dritten Umsatzrückgang in Folge. Seit dem Rekordjahr 2000 ist der Umsatz um fast ein Drittel oder eine Viertelmilliarde auf 568,9 Mio. Franken (gegenüber 2002 minus 11,2%) geschrumpft. Das Medienhaus erlitt einen Reinverlust von 17,7 Mio. Franken, nach einem Gewinn von 35,6 Mio. Fr. im Vorjahr.
Vom Umsatzrückgang sind mehr oder weniger alle Bereiche betroffen - am stärksten die Zeitungen mit 343,4 Mio. Franken (minus 14,4%). Rund die Hälfte des Rückgangs von 57,8 Mio. ist auf Einbussen im Geschäft mit den Stellenanzeigen zurück zu führen. Bei den Zeitschriften sank der Umsatz auf 97,9 Mio. Franken(minus 10%) während er bei den elektronischen Medien um 3,3% auf 46 Mio. Franken stieg. Negativ jedoch zeigte sich der Bereich Services (minus 3,9%).
Tamedia musste Abschreibungen in der Höhe von 68,3 Mio. Franken vornehmen. Darin enthalten sind Goodwill-Abschreibungen von 15,5 Mio. Fr. bei Radio Basilisk und Radio 24. Beide Sender, mit denen der Konzern nach dem schmerzlichen TV3-Abenteuer bei den elektronischen Medien auf das lokale Geschäft setzt, seien zu teuer eingekauft worden, räumte Kall ein. Neben dem beschleunigten Einbruch im Anzeigen- und Stellenmarkt haben letztes Jahr auch einmalige Aufwendungen das Ergebnis getrübt. So verbucht Tamedia Restrukturierungskosten von 29,9 Mio. Franken, allein für Sozialpläne sind 24,4 Mio. Fr. zurückgestellt worden. Gerade dieser Um- und Abbau soll dem Konzern aber bald wieder zur Besserung verhelfen: Tamedia hat letztes Jahr 9,1% der Arbeitsplätze gestrichen. Die Zahlen vom letzten Jahr siehe unter Tamedia: Gewinnrückgang
Dienstag
30.03.2004