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Dienstag
09.09.2008

Das Zürcher Medienunternehmen Tamedia hat seine Halbjahreszahlen vorgelegt: Der Umsatz (Betriebsertrag) ist um 32,1% auf 472,8 Mio. Franken gestiegen (Vorjahr 358 Mio. Franken). Die Steigerung ergab sich vor allem durch die Berücksichtigung der Tageszeitungen, Anzeiger, Fachtitel, der elektronischen Medien und Services der Espace Media Groupe, wie das Unternehmen am Dienstagmorgen bekannt gab. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg nur leicht um 2,7% auf 68,6 Mio. Franken, die Marge sank von 18,7% auf 14,5%. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) stieg um 9,7% auf 85 Mio. Franken. Die Ebitda-Marge ging von 21,7% im ersten Halbjahr 2007 auf 18% zurück. Der Gewinn sank um 4,4% auf 49 Mio. Franken.

Das maximal auf Rentabilität schauende Medienunternehmen muss einen Rückgang derselben verzeichnen. Zur Begründung wird auf die geringere Rentabilität der Espace Media Groupe und die hohen Kosten für die Lancierung von «L`essentiel», «News» und Newsnetz sowie für den weiteren Ausbau von 20minuten.ch verwiesen. Das habe «zu einem deutlichen Rückgang der Margen» geführt. Der Zusammenschluss von Tamedia und Espace Media Groupe habe sich im ersten Halbjahr «noch nicht positiv» auf das Ergebnis ausgewirkt.

Das Ergebnis der weitergeführten Bereiche ging im ersten Halbjahr 2008 um 7,5% auf 55,1 Mio. Franken (Vorjahr: 59,5 Mio. Franken) zurück. Darin seien die Druckaktivitäten der Huber PrintPack AG in Frauenfeld und der Benteli Hallwag Druck AG in Wabern nicht enthalten. «Das Gesamtergebnis inklusive nicht weitergeführter Bereiche sank um 4,4% auf 49 Mio. Franken (Vorjahr: 51,2 Mio. Franken), schreibt die Tamedia. «Durch die bereits beschlossenen Ergebnisverbesserungsmassnahmen und die rasch voranschreitende Integration erscheint das Ziel, mit der Espace Media Groupe mittelfristig ein Rentabilitätsniveau zu erreichen, das mit den bisherigen Margen von Tamedia vergleichbar ist, weiterhin realistisch.»

Auch die Tamedia hat die abgebremste Wirtschaft und vor allem die Euro 08 zu spüren bekommen. «Dennoch liegen die Umsätze mit Stellenanzeigen nach einem Rückgang im Juni kumuliert nach wie vor über dem Vergleichswert des Vorjahres.»

Der wichtige Bereich Zeitungen stieg um 25% auf 337,2 Mio. Franken. Zum Anstieg trugen die Berücksichtigung der «Berner Zeitung»-Gesamtausgabe, des «Bund» und des Anzeigers von Espace Media sowie «20 Minuten», «20 minutes» und die «Thurgauer Zeitung» bei, heisst es weiter. Die «Finanz und Wirtschaft» habe sich stabil entwickelt. Beim Flaggschiff «Tages-Anzeiger» und der «SonntagsZeitung» ist es zu einem Umsatzrückgang gekommen. Alpha und Stellen-Anzeiger weisen leicht tiefere Umsätze aus als im Vorjahr. Der (noch) rentable Stellenanzeigenbereich des Konzerns wurde zu «20 Minuten» und in die «Thurgauer Zeitung» gelenkt. Diese beiden Titel konnten ihre Werbeumsätze mit Stellenanzeigen deutlich steigern, schreibt Tamedia dementsprechend. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) sank um 7,2% auf 47,9 Mio. Franken, der Ebit um 8,2% auf 46,5 Mio. Franken.

Der Bereich Zeitschriften brachte einen um 37,9% höheren Umsatz auf 54,8 Mio. Franken. Hier hat vor allem die «Schweizer Familie» ihr «Ergebniswachstum fortgesetzt». Die Frauenzeitschrift «Annabelle» verzeichnete einen leichten Umsatz- und Ergebnisrückgang. Bei den Zeitschriften stieg der Ebitda um 58,4% auf 8,7 Mio. Franken, der Wert Ebit stieg im gleichen Ausmass auf 8,6 Mio. Franken.

Bei den elektronischen Medien verzeichnete das Haus eine Umsatzsteigerung um 38,7% auf 38,8 Mio. Franken. Das Wachstum sei im Wesentlichen auf das neu enthaltene Hauptstadtradio Capital FM, auf TeleBärn und auf die Immobilienplattform Homegate zurückzuführen sowie auf die positive Entwicklung von 20minuten.ch, der Stellenplattformen Alpha.ch und Jobwinner.ch. «Capital FM, Radio 24, TeleBärn und TeleZüri konnten sich dem Rückgang der Radiowerbung und der Verlagerung der TV-Werbeausgaben zu ausländischen Werbefenstern hingegen nicht entziehen und verzeichnen einen leichten Umsatzrückgang.»

Der Betriebsaufwand weise aufgrund der erstmaligen Berücksichtigung der elektronischen Medien von Espace Media und der Investitionen in das Newsnetz von «Berner Zeitung» und «Tages-Anzeiger» ein starkes Wachstum aus. Das Ebitda sank um 2,8 Mio. CHF auf -1,7Mio. Franken. Das Betriebsergebnis (Ebit) ging um 3,7 Mio. Franken auf -3,1 Mio. CHF zurück. Die Ebit-Marge liegt neu bei -7,9 Prozent (Vorjahr 2,1 Prozent).