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Mittwoch
08.04.2009

Auf die Formel «zufriedenstellendes Jahr» haben sich Verwaltungsrat und Unternehmensleitung des Zürcher Grossverlags Tamedia geeinigt, wie Verwaltungsratspräsident Pietro Supino und CEO Martin Kall an einer Medienorientierung deutlich machten. Weil in den Daten erstmals die Berner Espace Media voll konsolidiert ist, lassen sich die Zahlen nur schwer mit jenen des Vorjahres vergleichen. Auffallend ist aber insbesondere im Bereich Zeitungen die Bemerkung an der Medienorientierung, der Marktanteilverlust der regionalen Tageszeitungen habe sich im Leser- und Werbemarkt fortgesetzt. Klare Worte und ein Warnsignal.

Ebenfalls Handlungsbedarf geortet hat die Unternehmensleitung im Bereich Zeitschriften. Die Ebitda-Marge sei hier um 18 Prozent auf 12,7 Millionen Franken gesunken und liege mit 12,2 Prozent «deutlich unter dem Vorjahreswert» (16,6 Mio. Fr.), heisst es. Wo mit ersten Massnahmen zu rechnen ist, steht auch explizit geschrieben: «Zum Margenrückgang trug insbesondere die unterdurchschnittliche Rentabilität der Fachmedien Agrar sowie der Fachmedien Mobil bei.» Auch die Bemerkung von CEO Martin Kall, die Espace Media sei «noch nicht so rentabel wie die Tamedia», lässt bevorstehende Eingriffe erahnen.

Generell sagte CEO Kall, im laufenden und im kommenden Jahr sei «mit grösseren Herausforderungen» als im vergangenen Jahr zu rechnen. Er erwarte erst im Jahr 2011 erste Monate mit Wachstum im Bereich der Stellenanzeigen. «Wir haben sehr herausfordernde Jahre vor uns», sagte er. Um sie zu überstehen, setzt Kall auf die Stärke im regionalen Bereich, auf das erfolgreiche Voranbringen der laufenden Projekte, insbesondere im Onlinebereich, sowie auf erste Weichenstellungen bei der Übernahme des Schweiz-Geschäfts von Edipresse. - Mehr zum Thema des Tamedia-Jahresabschlusses: Tamedia-Ergebnis 2008 bricht um 30 Prozent ein und Tamedia-Unternehmensleitung erhält deutlich weniger Geld