Der Medienriese Tamedia sieht keinen Grund für eine Klage seitens des Schweizerischen Gewerbeverbandes, wie Unternehmenssprecher Christoph Zimmer gegenüber dem Klein Report am Freitag sagte: «Die Werbepreise von ´20 minutes´ sind fair und angemessen.» Zimmer verweist dabei auf den Tausenderkontaktpreis (TKP), der in den Regionen sehr attraktiv sei. «Der Wettbewerb um die Werbegelder ist deshalb und dank neuer Online-Angebote heute so intensiv wie vermutlich nie zuvor», meinte er.
Ausserdem zieht der Unternehmenssprecher von Tamedia den Entscheid der Wettbewerbskommission zum Zusammenschluss von «20 minutes» und «Le Matin Bleu» heran. Die Weko habe «en détail geprüft und abgeklärt, ob ein anderes Medienhaus an einem Einstieg in diesen Markt interessiert wäre», das sei aber nicht der Fall gewesen. Und ohne den Zusammenschluss hätten beide Publikationen rote Zahlen geschrieben und auf dem Markt keine Chancen gehabt. Die Preise hätten damals noch unter dem Marktniveau gelegen.
Noch in Schweigen hüllt sich der Verband Schweizer Presse. Dem Verband sei weder bekannt gewesen, dass eine Klage angestrengt würde, noch wurde er von der Tamedia informiert. «Der Verband ist nicht dafür zuständig, das Handeln einzelner Mitglieder zu kommentieren», so Geschäftsführer Urs F. Meyer gegenüber dem Klein Report am Freitag. «Das Ergebnis des Verfahrens wird analysiert werden, und falls sich daraus nötige Empfehlungen für die Mitglieder des Verbandes ergeben, werden diese entsprechend kommuniziert.»