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Donnerstag
05.03.2009

«Jeder in der Branche kennt die wirtschaftlichen Gegebenheiten und Entwicklungen der Medien und weiss, dass die Fusion von Tamedia und Edipresse keineswegs das Ende des Konzentrationsprozesses sein kann», erklärte Direktor Jürg Siegrist vom Schweizer Werbe-Auftraggeber-Verband (SWA) am Donnerstag auf Anfrage des Klein Reports. Entsprechend gering seien Überraschung und Aufregung. «Neu und besonders daran ist nur, dass es sich diesmal um eine grosse Fusion über die Sprachgrenze hinweg handelt», hält er fest. Das dürfte wegen der ziemlich unterschiedlichen Befindlichkeiten diesseits und jenseits des Röstigrabens vor allem für die Redaktionen noch einige Probleme mit sich bringen - und wohl auch Lehrgeld kosten, vermutet er.

Immerhin räumt Jürg Siegrist ein, dass sich die Auswirkungen der Monopolisierung auf die Medienpreise durch die heute üblichen Fixpreise «sehr in Grenzen gehalten haben». Für die Werbeauftraggeber stelle sich jetzt die Frage, ob und in welchem Umfang Tamedia/Edipresse in naher Zukunft mit neuen Verbundangeboten für Print- und Online-Werbung über die Sprachgrenzen hinweg aufwarten. Und das könne aus seiner Sicht durchaus positiv sein: «Wenn sich die fraglos vorhandenen Einsparungen durch Synergien auch für die Kunden bemerkbar machen, dann könnten die Verluste an Marktanteil auch bei krisenbedingt kleineren Werbebudgets um einiges geringer ausfallen.»

Jürg Siegrist zum Schluss: «Der Schweizer Werbeauftraggeberverband wartet also auf Vorschläge und ist wie immer jederzeit zu Gesprächen über die Gestaltung neuer Angebote bereit.»