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Eine ganze Palette von strategischen Möglichkeiten hat Tamedia-Verwaltungsratspräsident Hans Heinrich Coninx in der Mittwoch-Ausgabe der verlagseigenen Zeitung «Finanz und Wirtschaft» (FuW) ausgebreitet. Ausbauvorhaben im Bereich Radio und Fernsehen würden von der konkreten Ausgestaltung des neuen Radio- und TV-Gesetzes (RTVG) abhängen, sagte er. Mit einer Regionalstrategie (zusätzliche Split-Ausgaben und/oder Beteiligungen an anderen Zeitungen im Grossraum Zürich) soll der «Tages-Anzeiger» gestärkt werden.

Mit der Expansion der Pendlerzeitung «20 Minuten» in die Westschweiz sowie dem Verkauf von ergänzenden Internet-Angeboten aus dem Bereich Spiele und Wettbewerbe will Coninx ebenfalls Kasse machen. «Dann wollen wir in den elektronischen Medien noch präsenter werden», sagte er weiter und nannte namentlich die Bereiche Immobilien und Fahrzeuge. Und schliesslich bekannte er, er stelle sich vor, «dass vor allem Partnerschaften mit ausländischen Mediengruppen interessant sein werden». Für diesen Zweck sei die Familien-AG bereit, auch Tafelsilber in Form von Aktien einzusetzen.

Wirklich Neues hat Hans Heinrich Coninx mit dieser Auslegeordnung an Möglichkeiten nicht gesagt. Er setzt auch keine Prioritäten, die angesichts auch bei der Tamedia nicht unbegrenzter Geldmittel erst wirklich interessant wären. So ist kaum denkbar, dass eine kostspielige Regionalisierungsstrategie zeitgleich mit der «20 Minuten»-Expansion ins Welschland finanzierbar wäre - ganz abgesehen vom Geldfresser «Facts», der nach weiteren Sanierungsmassnahmen verlangt. Auf Grund der Titelsetzung durch die FuW-Redaktion («Aktien für Kooperationsabkommen bereithalten») und den ersten Fragen zum Thema Übernahme oder Partnerschaften mit ausländischen Mediengruppen ist deshalb zu vermuten, dass der Zweck des Interviews vor allem der war, den Markt diesbezüglich etwas abzuhorchen. - Mehr dazu: Seilziehen um die Letzte Meile geht weiter, Tamedia startet Internet-Flohmarkt - vorerst gratis und Beim Druck rumorts im Thurgau und in Schaffhausen