«Wir prüfen alle Optionen, aber Entscheide sind noch keine gefallen, und im Übrigen kommentieren wir keine Gerüchte», sagte «20 Minuten»-Geschäftsführer Marcel Kohler am Dienstag gegenüber dem Klein Report. Er nahm damit Stellung zu einer Meldung, die das Westschweizer Radio am Vortag gestreut hatte, die Tamedia bereite eine Sonntagsausgabe von «20 Minuten» vor. Damit machte Kohler deutlich, dass das Thema einer weiteren Gratiszeitung beim Titelverteidiger (1,17 Millionen Leserinnen und Leser) sehr ernst genommen wird. Kommt eine Konkurrenz, wird die Tamedia zweifellos in irgendeiner Form reagieren.
Bekanntlich will der frühere «Blick»-Chefredaktor und ursprüngliche «20 Minuten»-Initiator Sacha Wigdorovits im kommenden Herbst eine weitere Gratis-Tageszeitung starten. Als Financiers werden an der Gerüchtebörse der Zuger Verleger Jürg Marquard, der Stäfner Hörgerätehersteller Andy Rihs und der Vorarlberger Verleger Eugen Russ («Vorarlberger Nachrichten») gehandelt. Neu an diesem Projekt: Es soll die Leserinnen und Leser bereits zuhause erreichen, also «20 Minuten» oder «Le Matin Bleu» noch einen Schritt zuvorkommen, die erst an der Tram-, Bus oder S-Bahn-Station auf ihre Leserinnen und Leser warten. Bonus für Wigdorovits in der Stadt Zürich: Seit die Tamedia das Amtsblatt «Tagblatt der Stadt Zürich» auf Wochenrhythmus umgestellt hat, erhalten die Bewohner der Limmatstadt keine tägliche Gratispublikation mehr, worüber sehr viele vor allem ältere Menschen nachhaltig verärgert sind. Siehe auch: Petition für tägliches «Tagblatt der Stadt Zürich»
Dienstag
15.05.2007