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Samstag
18.12.2010

Seit Anfang Dezember arbeiten die Redaktionen des «Tages-Anzeigers» und der von Tamedia übernommenen Landzeitungen zusammen. Standorte sind Horgen, Stäfa und Dielsdorf, eventuell auch Bülach, wo die Redaktionen der «Zürichsee-Zeitung» (ZSZ) und des «Zürcher Unterländers» untergebracht sind. Verschiedene Redaktorinnen und Redaktoren der früheren Regionalausgaben des «Tages-Anzeigers» wurden teilweise in diese neuen Einheiten umgeteilt oder haben Kündigungen erhalten. Es herrscht deshalb eine frostige Stimmung im Personal.

«Die Zusammenarbeit in der Lokalberichterstattung läuft bereits seit dem 1. Dezember 2010. Auf diesen Zeitpunkt hin wurde in Zürich ein neues Produzententeam aufgebaut, das die Beiträge des `Zürcher Unterländers`, des `Zürcher Oberländers` und der `Zürichsee-Zeitung` auswählt, bearbeitet und mit eigenen Beiträgen sowie Kommentaren ergänzen kann», erklärte Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer gegenüber dem Klein Report den redaktionellen Umbau.

«Es mussten etwas weniger als die ursprünglich angenommenen 37 Kündigungen ausgesprochen werden. Die Mitarbeitenden, denen wir keine Weiterbeschäftigung anbieten können, erhalten den mit den Arbeitnehmervertretungen ausgehandelten Sozialplan und können zwischen verschiedenen Leistungsvarianten wählen. Mitarbeitenden ab 58 Jahren stehen zudem zwei unterschiedliche Frühpensionierungsprogramme offen», sagt der Unternehmenssprecher des Zürcher Medienkonzerns.

Im «Tagi» vom 1. Dezember war zu lesen, dass einige Redaktoren wie Lukas Nussbaumer, Marco Morosoli, Iris Rothacher und Patrick Gutenberg aus Stäfa das Unternehmen verlassen würden. Über andere Abgänge wurde nicht offiziell informiert. Inoffiziell erfuhr der Klein Report von einiger Unzufriedenheit am Standort der «Zürichsee-Zeitung» ZSZ in Stäfa; da sei den «Tagi»-Leuten weitgehend versprochen worden, dass sie in die Redaktion der ZSZ integriert würden.

Von der früheren Lokalredaktion der Regionalausgabe des «Tages-Anzeigers» seien jedoch nur zwei von der ZSZ übernommen worden. Vier Leute wechselten in die Zentrale nach Zürich, während sieben die Kündigung erhalten haben; auch der frühere Redaktionsleiter, der freigestellt wurde. Für die Gekündigten bleibt also nur noch, einen neuen Job zu suchen, oder der Sozialplan, der 2009 ausgehandelt wurde. Darunter ist eine Variante von Zusatzzahlungen aufgelistet, bei der die Betroffenen zusätzlich zur Arbeitslosenunterstützung während 18 Monaten eine Aufbesserung zu den früheren Löhnen erhalten werden. Auch wenn pekuniär noch einiges geleistet wird, die Zahl der Redaktionsstellen nimmt stetig ab.