Die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» streicht acht Stellen. Vier davon werden nach natürlichen Abgängen aufgehoben. Für vier weitere Stellen kommt es in den nächsten zwei Jahren zu Entlassungen. Dies erklärte der Verwaltungsratspräsident Stéphane Garelli in der Nacht auf Donnerstag im Westschweizer Radio RSR. «Paradoxerweise ging es `Le Temps` noch nie so gut wie jetzt», sagte Garelli. Obwohl die Zeitung in den letzten beiden Jahren schwarze Zahlen geschrieben hat, muss die Redaktion den Gürtel enger schnallen. Grund dafür seien die Lancierung der Gratiszeitung «Le Matin Bleu» und die baldige Publikation des Konkurrenzprodukts aus dem Hause Tamedia, «20 Minutes», sagte Garelli. Dadurch werde der Werbekuchen neu verteilt. Darauf müsse sich «Le Temps» vorbereiten.
In einem Communiqué kritisierte die Personalkommission die Entscheidung der Direktion und des Verwaltungsrats. Das Personal sei nicht richtig konsultiert worden. Obwohl die Kommission Alternativen habe diskutieren wollen, sei dies nicht geschehen. Das Personal trifft sich nun zu einer Generalversammlung. «Le Temps» gehört mehrheitlich den Verlagen Ringier und Edipresse, wobei Edipresse auch «Le Matin» herausgibt. - Mehr dazu: «Le Temps» rekapitalisiert
Donnerstag
12.01.2006