Content:

Samstag
25.08.2007

Wenn Journalisten eine Reise auf Kosten von Firmen oder Regierungsorganisationen machen, wird meist nur vom Besten aufgetischt, die Hotels haben mindestens vier Sterne und kritisches Hinterfragen der abgegebenen Informationen ist nicht gefragt. Gegen diese Versuche einer verdeckten Beeinflussung (um es nicht härter zu bezeichnen) hat der Zürcher «Tages-Anzeiger» am Freitag eine Neuerung eingeführt. Gewissermassen im Abspann eines Beitrags auf der Wirtschaftsseite stehen die Worte: «Dieser Artikel entstand im Rahmen einer von ABB organisierten Medienreise.» Chefredaktor Peter Hartmeier bestätigte gegenüber dem Klein Report, dass die Quellen-Information in dieser Form erstmals erfolgt sei und ab sofort in allen Ressorts des «Tages-Anzeigers» gepflegt werden soll. «Das entspricht einer langjährigen Usanz im angelsächsischen Journalismus und entspricht eigentlich dem gesunden Menschenverstand», sagte er, «wenn man die Quelle offen legt, ist es kein Problem mehr». Und Wirtschafts-Ressortleiter Stefan Eiselin ergänzte kurz und knapp: «Es dient der Transparenz.»