Was Verlegerverbandspräsident Hanspeter Lebrument in seiner Begrüssungsansprache erst angedeutet hatte, mündete am Nachmittag des Branchengipfels in eine handfeste Forderung. Der Verband Schweizer Presse (VSP) will bei der Wemf AG für Werbemedienforschung eine Änderung der erst dieses Jahr eingeführten Regeln bei der Beglaubigung der Auflagen erreichen. Insbesondere sollen die verkauften Exemplare und die gratis abgegebenen Publikationen zur werberelevanten Auflage zusammengezählt werden, was den europäischen Gepflogenheiten entspreche, führte Heike Findeis von Springer Science & Business Media Schweiz AG als Sprecherin der Projektgruppe «Q-Publikation» aus. «Wir wollen das heutige Reglement aufbrechen, um die Fachmedien aufzuwerten», begründete sie diesen Antrag. Denn die redaktionelle Qualität habe ja letztlich nichts mit der Vertriebsweise zu tun.
Damit diese Forderung rasch durchgesetzt und bereits ab Juli des kommenden Jahres wirksam sein kann, müssen sich die VSP-Mitglieder allerdings sputen. Bis Mitte Dezember müssen sie ihre Anträge an die VSP-Geschäftsstelle eingereicht haben. Dann soll das Thema im Januar/Februar mit den Wemf-Verantwortlichen besprochen werden, damit die Entscheide im Mai/Juni gefällt und sie ab Juli umgesetzt werden können. «Das ist ein sportliches Ziel», räumte Heike Findeis unumwunden ein, aber es sollte realistisch sein.
Dienstag
14.11.2006