Content:

Mittwoch
14.11.2007

Während es kein Problem ist, Zahlen zu Auflage, Leserschaft und Reichweite für Publikumsmedien zu erhalten, funktionieren die gängigen Messmethoden bei den Fach- und Spezialmedien weniger gut oder gar nicht. Aus diesem Grund sind der Verband Schweizer Presse als Dachorganisation der Verleger und das Marktforschungsinstitut IHA-GfK Schweiz daran, spezifische Messmethoden für hochspezifische Publikationen mit kleineren Auflagen in klar definierten Teilmärkten zu entwickeln.

Am Publimag-Tag der Fach- und Spezialpresse vom Mittwoch in Zürich hat Ruedi Kaufmann, Leiter der Sozial- und Medienforschung der IHA-GfK, über den aktuellen Zwischenstand informiert. Das Ziel sei, vergleichbare und verlässliche Informationen über die Leserschaften zu erhalten. Und zwar sowohl für eine spezifische Publikation und für die ganze Branche, um die relativen Gewichte der einzelnen Medien vergleichen zu können.

Das Marktforschungsinstitut hat laut Ruedi Kaufmann ein Verfahren entwickelt, bei dem Abonnenten der Fachmedien telefonisch kontaktiert und anschliessend mit einem Online-Fragebogen bedient werden. Man wolle für jede Publikation mindestens 200 Personen befragen, und zwar zu den Bereichen Leseverhalten, Reputation, Leseart, Beurteilung, Gestaltung und Leserstruktur. Einen ersten Testlauf haben die IHA-GfK-Leute mit 22 Titeln aus dem Sektor der Ärztezeitschriften durchgeführt, wobei Kaufmann detaillierte Auskünfte zu diesen Themen geben konnte.

Damit sei «ein Meilenstein in der Marktbearbeitung» erreicht, da man mit diesen Daten die Inserenten viel exakter über die Publikationen informieren könne. Im Lauf des kommenden Jahres seien ähnliche Befragungswellen für zahlreiche Bereiche wie Maschinen, Chemie, Energie, Bauen und Architektur, Wirtschaft und Dienstleistungen, Land- und Forstwirtschaft, Gastronomie sowie Detailhandel vorgesehen. Die Ergebnisse in Form von Tabellen und Benchmark-Daten sollen pro Publikation zwischen 8000 und 12 000 Franken kosten, gab Kaufmann zum Schluss bekannt.