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Montag
18.04.2011

Seit dem 25. November 2010 ist Switch über 800 Mal gegen Schadsoftware im Internet vorgegangen. Switch, die Registrierungsstelle für Schweizer Internetadressen, prüft seit diesem Datum regelmässig «.ch»- und «.li»-Webseiten und sperrt diese, wenn sie schädliche Software verbreiten und Computer von Internetnutzern beim Surfen mit Malware infizieren. «Malware verbreitende Seiten werden uns von Dritten gemeldet», sagte Switch-Mediensprecher Marco D`Alessandro am Montag gegenüber dem Klein Report. «Wer das ist, geben wir aus Sicherheitsgründen nicht bekannt.» Das ist laut Switch ein einzigartiger Prozess weltweit. Serge Droz, Leiter der Sicherheitsabteilung von Switch: «Registrierungsstellen weltweit interessieren sich dafür, wie sich der Prozess in der Schweiz etabliert.»

Hat Switch die Halter und Betreiber einer betroffenen Webseite informiert, bleibt diesen ein Arbeitstag Zeit, die Seite zu bereinigen. Wird das Problem nicht behoben, so hat Switch die gesetzliche Grundlage, Webseiten während fünf Tagen zu blockieren, und muss dies an die Melde- und Analysestelle Informationssicherung Melani melden. Sobald das Problem gelöst ist, schaltet die Registrierungsstelle die Domain wieder frei. Langerfristige Sperrungen müssen von Melani bestätigt werden.

In 680 Fällen hätten die Halter und Betreiber gemäss Switch auf ihre Hinweise reagiert und die Seite innerhalb eines Arbeitstages bereinigt. 55 Mal wurde eine Seite erst gesperrt und anschliessend gereinigt. In 68 Fällen wurde keine Lösung gefunden, da die gesetzlich erlaubte Sperrdauer auslief. Diese Seiten musste Switch nun wieder freischalten, obwohl diese schädliche Software enthalten. Längere Sperrungen bei den betroffenen Seiten hält D`Alessandro aber für nicht ausschlaggebend, um wirksamer gegen Malware vorgehen zu können: «Wichtig ist, dass der Halter beziehungsweise der technische Ansprechpartner schnell reagiert und die Malware entfernt.»

Unter Malware werden Spionagesoftware, Viren, Würmer oder Trojaner verstanden. Den besten Schutz dagegen bieten Anti-Virenprogramme und regelmässige Updates der Software und des Betriebssystems.