Seit Mittwochabend sind die Schweiz und die USA über eine neue Website verbunden. Vor zweihundert Gästen lancierte der Schweizer Botschafter in Washington, Christian Blickenstorfer, das schweizerisch-amerikanische Internetportal. Die Website sei ein ausgezeichnetes Instrument, um neue Freundschaften aufzubauen, sagte Blickenstorfer bei der Einführung der Website vor den Zuhörern aus Politik und Wirtschaft. Sie zeige zudem, welche Wirkung die innovativen Schweizer Einwanderer auf die Entwicklung der USA gehabt hätten.
Als Ehrengast begrüsste der Botschafter den amerikanischen Handelsabgeordneten Rob Portman, der selber Schweizer Wurzeln hat. Die Schweizer hätten in ihrer neuen Heimat durch ihren starken Familienzusammenhalt, eine gute Arbeitshaltung und Unternehmergeist nicht nur überlebt, sie seien vielmehr in den USA aufgeblüht, sagte Portman. Schweizer und Amerikaner können unter www.swissroots.org auf die Suche nach ihren Wurzeln gehen und Namensforschung betreiben. Wer Mitglied wird, kann Geschichten austauschen und Freunde mit ähnlichen Interessen suchen.
Das Portal, das von den Nutzern mitgestaltet wird, beinhaltet weiter so genannte Message Boards, die wie Kleinanzeigen funktionieren, einen Veranstaltungskalender und es berichtet von Schweizer Berühmtheiten. Die Website, die der Idee des Schweizer Generalkonsulates entspringt, hat ihren ersten Tag online mit Erfolg hinter sich gebracht. Die Techniker seien dem Ansturm von Besuchern zeitweilig kaum nachgekommen, sagte Daniel Hunn vom Konsulat der Nachrichtenagentur SDA.
Im Zuge der Swissroots-Kampagne finden zudem durchs ganze Jahr Veranstaltungen in den USA statt. So fahren Postautos durch die USA, der Bundesbrief kommt auf Besuch nach Philadelphia, eine Basler Fasnachtsgruppe spielt auf, eine Käsemesse und ein Jodlerfest finden statt. Mit den Anlässen und kulturellen Veranstaltungen, wie etwa einer Ausstellung auf der New Yorker Insel Ellis Island, hofft das Generalkonsulat, bis Ende Jahr Hundertausende von Besuchern anzulocken. Das Projekt, an dem sich die öffentliche Hand mit einer Million Dollar beteiligt, soll der «koordinierten Landeswerbung» dienen. Neben Präsenz Schweiz gehören die Kulturstiftung Pro Helvetia und Schweiz Tourismus zu den Sponsoren, von privater Seite beteiligt sich Swiss Airlines am Unterfangen. Siehe auch: Wirtschaftskommission für verbesserte Koordination der Landeswerbung
Sonntag
02.04.2006