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Montag
13.05.2002

Radio DRS wird schweizerischer: Auf DRS 1 müssen ab Montag pro Stunde mindestens zwei Schweizer Musiktitel zu hören sein, auf DRS 3 mindestens ein Titel. Diese Quoten-Regelung hat die Radio-Direktion laut «SonntagsZeitung» vor einigen Tagen verfügt und den Mitarbeitenden bekannt gegeben. Sie erfolge im Zuge von «mehr Swissness», wird die DRS-Mediensprecherin Heidi Ungerer zitiert. «Wir geben damit ein klares Bekenntnis ab, die Schweizer Musik zu unterstützen.»

Über den Anteil einheimischer Musik auf Radio DRS wird seit längerem gestritten. Tatsache ist laut «SonntagsZeitung», dass er mit 9 Prozent (Durchschnitt aller DRS-Sender) niedriger ist als in anderen Ländern. Er ist auch niedriger als der Schweizer Anteil an verkauften Tonträgern, der rund 15 Prozent beträgt. Durch die neuen Quoten erhöht sich der Anteil bei DRS 3 von 6,4 auf über 10 Prozent, bei DRS 1 auf über 15 Prozent. Die jetzigen Massnahmen kamen auf Druck der Schweizer Musikindustrie sowie zahlreicher Verbände zu Stande. Diese breit abgestützte Lobby fordert unter dem Namen «idée suisse – wir wollen Taten hören» weiterhin eine Quote von 20 Prozent für Schweizer Musik beim öffentlich-rechtlichen Radio. Bei den Privatradios ist diese Lobby bisher nicht aktiv geworden.