Swisscom-Kunden könnten künftig überraschende Anrufe erhalten. Ab sofort vermittelt der Telecom-Anbieter Anrufe an Kunden, die nicht im Telefonbuch stehen. Konsumentenorganisationen sind empört. Sie stören sich vor allem daran, dass sich abmelden muss, wer keine ungebetenen Anrufe erhalten will. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat dies am Dienstag als «höchst kundenunfreundliche» Praxis bezeichnet. Der Dienst kann von allen Netzen aus genutzt werden, zunächst sind aber nur Swisscom-Kunden erreichbar. Nach Angaben des Telecom-Konzerns werde aber an einer Branchenlösung gearbeitet.
Es sei nicht das erste Mal, dass die Swisscom ihren Kunden Dienste auferlege, ohne um deren Einwilligung zu fragen, kritisiert die SKS. Die Forderung der Konsumentenschutzorganisation, nur angemeldete Kunden bei dem neuen Dienst einzutragen, hat die Swisscom abgelehnt. Dagegen hat sie eine Liste mit 1000 Prominenten erstellt, die nicht registriert werden. Ganz schutzlos sind aber auch die übrigen Kunden Anrufern nicht ausgeliefert. Gegen Gebühr stellt die Swisscom zwar die Verbindung her und leitet SMS und Combox-Nachrichten weiter. Die Nummer der gesuchten Person gibt sie aber nicht bekannt. Die Swisscom ist denn auch der Auffassung, dass die Privatsphäre der Handy-Nutzer damit gewährleistet sei.
Dienstag
20.01.2009