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Sonntag
12.10.2003

Die Swisscom gibt sich zuversichtlich: Dank verschiedener Partnerschaften, darunter eine mit Microsoft, will der Konzern neue Produkte für die mobile Datenkommunikation von Unternehmen lancieren. «Einige Player im Telekommunikationsmarkt sind noch zu pessimistisch», sagte Swisscom-Chef Jens Alder am Sonntag anlässlich einer Swisscom-Medienkonferenz am Rand der Telekommunikations-Messe ITU Telecom World 2003 in Genf. Für seinen Optimismus sieht Alder drei Gründe: Die Branche habe erstens ihre Lehren aus der Spekulationsblase 1999 gezogen. Zweitens sei die Nachfrage in gewissen Bereichen, insbesondere aber bei der breitbandigen Mobiltelefonie, bei weitem noch nicht gestillt. Zuversicht schöpft Alder zudem auch aus der Fähigkeit seiner Firma zur technologischen Innovation. Alder bezeichnete diese als Schlüssel zum Erfolg. Für die anstehenden Herausforderungen sei sein Konzern gewappnet.

Swisscom sei ständig daran, neue Modelle zu testen, und viele Entwicklungsprojekte steckten in der Pipeline. Dies sei umso wichtiger, als die Swisscom auf der momentanen Grundlage nicht wachsen könne, sagte Alder weiter. Akzente setzt der ehemalige Regiebetrieb des Bundes bei der Mobilfunk-Technologie der dritten Generation, UMTS, sowie bei Public Wireless LAN (PWLan). PWLan bietet reisenden Internet-Usern die Möglichkeit, unterwegs an so genannten Hotspots über einen Breitbandanschluss online zu gehen. Solche lokalen Zugänge bietet die Swisscom bereits in Flughäfen, Konferenzzentren und Hotels an. Zurzeit ermöglicht die Swisscom europaweit den Zugang zu 2150 Hotspots. 1300 davon gehören ihr, 850 werden von Partnern betrieben. Damit ist die Swisscom in diesem Geschäft europäische Markführerin.

Die Stellung soll nun dank der Partnerschaft mit dem Softwarekönig Microsoft ausgebaut werden: Nutzer, die mit ihrem Mobiltelefon ein Microsoft-Betriebssystem benützen, sollen einen vereinfachten Zugang zu den Swisscom-Hotspots erhalten. Im Bereich UMTS ist die Swisscom ebenfalls eine neue Partnerschaft eingegangen. Dank Zusammenarbeit mit der belgischen Gesellschaft Option soll eine PC-Karte geschaffen werden, die alle bisherigen Mobilfunk-Generationen sowie UMTS und PWLan integriert. In den nächsten Monaten soll nun ein Produkt lanciert werden, das UMTS, GPRS und PWLan in einem Paket zugänglich macht. Swisscom kann in der Schweiz bereits 52% der Bevölkerung mit UMTS bedienen. Auf strategischer Ebene ist Swisscom nach wie vor auf der Suche nach einer Akquisitions-Möglichkeit im europäischen Mobiltelefonie-Markt. Mehr zur Swisscom im Archiv