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Freitag
01.06.2007

Das italienische Swisscom-Tochterunternehmen Fastweb in Mailand engagiert sich aktiv im HDTV-Business und tüftelt bereits an der nächsten Generation des hochauflösbaren Fernsehens. Anfang des nächsten Jahres will Fastweb mit dieser neuen Technologie starten. In den kommenden. In den kommenden Tagen beginne ein Versuch mit 200 Kunden, erklärte der TV-Verantwortliche von Fastweb, Paolo Agostinelli, vor Schweizer Medienvertretern in Mailand. Angeboten würden zehn hochaufgelöste Videoprogramme zum Herunterladen. Wie das definitive Angebot aussehen werde, hänge von der Reaktion der Kunden ab.

Um die Sehgewohnheiten der Leute herauszufinden, beschränkt sich Fastweb allerdings nicht nur auf Kundenbefragungen. Mit dem digitalen Netz kann das Unternehmen genau aufzeichnen, wann die Fernsehzuschauer welches Programm schauen und damit Nutzerprofile erstellen. Damit gehen die Italiener klar weiter als die Swisscom oder die Cablecom, die diese Methode laut Sprechern nicht anwenden. Von der einen Million Privatkunden in Italien wäre rund die Hälfte technisch in der Lage, das hochaufgelöste Fernsehen von Fastweb zu empfangen. Derzeit haben 170 000 Kunden des italienischen Festnetzanbieters neben Internet und Telefonie auch das Fernsehangebot abonniert.

Insgesamt ist das 1999 gegründete Mailänder Unternehmen mit einem Marktanteil von 13 Prozent der zweitgrösste Breitbandanbieter Italiens vor den Konkurrenten Wind (9 Prozent) und Tiscali (5 Prozent). Unangefochten an der Spitze liegt Ex-Monopolistin Telecom Italia mit einem Marktanteil von 67 Prozent. Besonders Branchenführer Telecom Italia wolle Fastweb Marktanteile abknöpfen. In der Hoffnung auf die hohen Wachstumsraten in Italien hatte die Swisscom über 80 Prozent des Aktienkapitals an Fastweb erworben und dafür 6,9 Milliarden Franken auf den Tisch gelegt. Der grösste Kauf der Firmengeschichte helfe der Swisscom, wieder zu einem Wachstumsunternehmen zu werden, sagte Finanzchef Mario Rossi.

Die Swisscom könne zudem vom Vorsprung von Fastweb beim Fernsehen aus der Internetleitung profitieren. Das im vergangenen November gestartete Bluewin TV der Swisscom läuft gemäss Konzernchef Carsten Schloter noch nicht so stabil wie gewünscht. So ist unter anderem die Bildqualität mässig, Bild und Ton sind oft nicht ganz synchron. Zudem hat das Empfangsgerät ab und zu Aussetzer. Falls sich die Microsoft-Plattform, auf der Bluewin TV funktioniert, international nicht durchsetzen sollte, habe die Swisscom mit Fastweb eine Ersatzlösung zur Hand, erklärte Schloter. Die Empfangsgeräte von Fastweb verwenden das frei erhältliche Betriebssystem Linux.